I c h   r u f e   E u c h   n o c h   e i n m a l
 
M A I



Freigebiges Schenken 1. Mai

   Ihr solltet Euch nicht fragen, welchen Gewinn Ihr für Euch selbst aus einer Lage ziehen, sondern wieviel Ihr wohl wegschenken könnt. Damit folgt Ihr Mir, von dem gesagt wurde «denn auch Christus hatte nicht an sich selber Gefallen». Helft darum Andern, habt sie lieb und dient ihnen.
 
   Sucht die Schwachen auf und die Umherirrenden. Sorgt für sie Alle.
 
   Vergegenwärtigt Euch Meine überströmende und überwältigende Freigebigkeit. Die Vorräte des Herrn sind unerschöpflich. Um Meine Grosszügigkeit aber ernsthaft zu untersuchen und wirklich auf die Probe zu stellen, müsst Ihr selbst mit vollen Händen schenken.
 
   Die Mich lieb haben, geben nie wie geizige Knauser. Ein Herz, das aus Dankbarkeit für die empfangene Gnade überfliesst, beweist seine freudige Erkenntlichkeit durch das Austeilen reicher Gaben.


Frieden für Eure Seelen 2. Mai

   «Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.»
 
   Ich wusste, dass Mein Auftrag nur im Frieden ausgeführt werden konnte. Nur im Frieden konnten Meine Schüler Menschenseelen unterstützen und zu Mir führen. Bewahrt darum um jeden Preis diesen Frieden. Ist der Friede Eures Herzens vollkommen, dann bedeutet jeder Eurer Gedanken eine gewaltige Macht für Mich. Dann steht hinter jeder Eurer Handlungen eine ungeheure Kraft.
 
   Verlasst Euch auf Meine Führung. Nichts ist unmöglich für Mich.
 
   Bei Euch unbegrenzte Erwartungen – Unbegrenzte Macht bei Mir.


Nutzlose Geschäftigkeit 3. Mai

   Die Zeit der Vorbereitung wird durch Meine Nachfolger so sehr vernachlässigt. Darum gebricht es ihnen dann auch an Kraft, wenn sie für Mich tätig sein sollen.
 
   Wenn man sich damit begnügt, die Gesetze eines Landes zu ändern, bestreitet man damit das Böse noch lange nicht. Die Herzen müssten durch die Berührung mit Mir geändert werden.
 
   Erinnert Euch an die Lehren, die Ich Euch über nutzlose Geschäftigkeit schon gegeben habe. Wenn am meisten Arbeit vorliegt, und diese dringend nach Erledigung ruft, dann ist es gerade die richtige Zeit, – nicht um sich mit der Ausführung zu hasten, sondern um sich mit Mir und Meinem Vater im Gebet zu vereinigen.
 
   Haltet Euch selbst nie für stark aus eigener Kraft. Wisst, dass Ihr nur in Meiner Stärke alles erfolgreich vollenden könnt. Keine Schwierigkeiten – und türmten sie sich haushoch auf – sind unübersteiglich oder unverrückbar.


Die gewünschte Gabe 4. Mai

   Findet Ruhe in Meiner Liebe. Verweilt in Mir.
 
   Lasst alles fahren, um Mir zu folgen: Euren Stolz, Eure Selbstgenügsamkeit, Eure Furcht vor dem, was Andere davon sagen könnten, ... Alles.
 
   Habt keine Angst. Schreitet vorwärts ins Unbekannte hinein mit Mir. Legt alle Furcht ab bei solch sicherem Geleite.
 
   Einer Blume gleich, die man als Geschenk einem Geliebten reicht, ist Eure Gabe der Liebe für Mich.
 
   So wie Maria ihr Liebesopfer darbrachte: ungefälschte, kostbare Narde; schenkt auch Ihr Mir so Eure Liebe und Euer Verstehen.


Gefährliche Kanäle 5. Mai

   «Heiland, lass mich ein Kanal für Deine gewaltige Macht sein.»
 
   Vorerst müsst Ihr Euch durch diese gewaltige Macht halten lassen.
 
   Denn Ihr müsst ein Gott–geweihtes Leben führen, um so benützt werden zu können.
 
   Sollte Meine Macht und Kraft durch falsche Kanäle strömen, dann würde sie Unglück verursachen. Das darf nicht geschehen. Die Zusammensetzung des Kanals kann den durch ihn hinfliessenden geistigen Strom vergiften.


Das fruchtbare Gelände 6. Mai

   «Suchet, so werdet ihr finden.»
 
   Wie eine Mutter sich vor ihrem Kind so versteckt, dass es sie doch finden kann, so tue Ich es auch mit Euch. Darum braucht es nicht immer vom glühenden Verlangen das Ziel zu erreichen abhängen, ob Ich und die Schätze Meines Vaters gefunden werden. Dafür genügt es schon, dass Ihr Euch ernsthaft zum Suchen nach Mir anschickt.
 
   Ist das ein Trost für Euch?
 
   Wenn Ihr einmal auszieht Mich zu suchen, dann stelle Ich Mich selbst Euch in den Weg; der manches mal so eintönige und dürre Pfad des Gebets verändert sich in eine blühende, reiche Waldwiese, und Ihr seid durch die Entdeckung, dass Euer Suchen so rasch vorüberging, aufs höchste überrascht. Und Freude herrscht auf beiden Seiten!


Wolken und Regen 7. Mai

   Erkennt Meine Güte bei Wolken und Regen, so gut wie auch bei Sonnenschein in Eurem Leben, Beide drücken die Güte und die Liebe Eures Gottes gleich wunderbar aus.
 
   Ebenso wie der schattige Wiesengrund, das kühle Flussufer, die Bergspitze, das hell-leuchtende Band der Heerstrasse, wie sie alle den wechselnden Bedürfnissen der Menschen entsprechen.


Die Schlacke und das Gold 8. Mai

   Teilt Eure Freude mit Mir.    Erzählt Mir von allem, was Euch während Eures ganzen Tages Freude bereitet hat. Ich bin ganz nahe bei Euch, um Euch zuzuhören. Seid davon überzeugt, dass nur Ich allein an allen Euren innersten Erlebnissen voll und ganz teilnehme, da bei Mir keiner Eurer Erfolge Bedauern oder Eifersucht hervorruft.
 
   Ist es nicht   M e i n e   Freude? Sind es nicht   M e i n e   Erfolge, nur in Mir und durch Mich zustande gekommen?
 
   Lasst Mich an Allem teilnehmen. An der Enttäuschung – nicht nur über Andere, aber auch, ganz besonders schmerzlich, über Euch selbst; an Euren Rückschritten so gut wie an Euren Fortschritten.
 
   Bringt Alles vor Mich, dann werden wir zusammen in zärtlicher Liebe die Schlacken vom Gold scheiden.
 
   Kommt immer zurück zu Mir im sicheren Wissen, dass Ihr Mir stets willkommen seid, und erfreut vom Glücksgefühl, dass Meine Anwesenheit in und um Euch mit sich bringt.


Ruft Mich oft an 9. Mai

   Sprecht Meinen Namen während des Tages oft aus. Er hat die Macht, Übles zu bannen und Gutes herbei zu rufen:   J E S U S .
 
   In Mir weilt die ganze Fülle der Gottheit; daher: wenn Ihr Mich anruft, dann ruft Ihr all das Gute zu Eurer Hilfe, dessen Ihr bedürft.


Sprecht mit Mir 10. Mai

   Sprecht mit Mir von den Missverständnissen der Welt über Mich. Sagt Mir, dass Eure Liebe trachten wird, Mich darüber zu trösten. Lasst Mich wissen, dass Ihr Euer Leben daran weihen werdet, um eine Verständigung zwischen Mir und Euren Bekannten, die Mich nicht lieben, herbeizuführen.
 
   Wie einer, der weiss, dass ein Gefangener zu Unrecht verurteilt wurde, ein ganzes Leben an die Rehabilitation des Namens dieses geliebten Menschen hingibt, und weder Mühe noch Verdruss, Missverständnisse noch Bedrohungen, die ihm dadurch entstehen, beachtet und auf diese Weise sein Ziel erreicht, – lasst es so auch bei Euch sein, die Ihr Euch danach sehnt, Meinen Namen zu verkünden.


Grössere Ansprüche 11. Mai

   Entsprechend dem Wachsen Eures Glaubens an Mich und der Erweiterung Eures Einflussgebiets werden Eure Ansprüche auch grösser werden. Dennoch wird allen Euren wirklichen Bedürfnissen zur Zufriedenheit Genüge getan.
 
   Ihr werdet grössere Forderungen stellen und in steigendem Mass werdet Ihr auf Meine Erfüllung Eurer kleineren Wünsche vertrauen. Dieses Vertrauen wird zunehmen je mehr Ihr Euch Meiner Macht bewusst werdet, Meine Liebe fühlt und ihre sorgfältige Wachsamkeit über jede Einzelheit Eures täglichen Lebens kennenlernt.
 
«Freut Euch» sage Ich aufs neue, «Freut Euch und frohlockt».
 
Unter Menschen, die sich lieb haben, wird ein grosses Geschenk als Beweis einer grossen Liebe gewürdigt. Wirkliche Ergebenheit aus Liebe wird jedoch ganz besonders durch das Vorwegnehmen der Erfüllung kleiner Wünsche gezeigt, durch die in kleinen Dingen bewiesene Vorsorge.
 
   Freut Euch über Meine Liebe, die Euch auf diese Weise sichtbar wird.


Herr der Freude 12. Mai

   DIE UNAUSSPRECHLICHE FREUDE bot sich selbst zur freudigen Anerkennung an.
 
   Dies ist eine weitere Stufe der Entwicklung.    Ihr könnt sie erreichen, wenn Ihr Euch vergegenwärtigt, dass Ich in der Zeit der Ausdruck der Freude aller Ewigkeit war. Diese Freude bot Ich all denen an, die in Meinem Weg den WEG DER FREUDE sehen konnten, und die Mich nicht nur als Mann der Schmerzen, sondern als HERRN DER FREUDE begrüssen wollten.
 
   Dies kann aber nur von denen verstanden werden, welche voll Freude dieser, das grösste Erstaunen hervorrufenden, alles – erhaltenden und alles – offenbarenden   F R E U D E    Anerkennung zollen.


Haupt- und Neben-Wege 13. Mai

   Der Weg zur Heiligkeit ist für jeden Meiner Nachfolger ein anderer; genau so wie der Charakter eines jeden Einzelnen von dem jedes Andern verschieden ist. Ein Gebot, das Ich Euch gebe, braucht nicht notwendigerweise auch für einen Andern zu gelten.
 
   Meine Anhänger vergessen dies so oft. Weil Ich ihnen vielleicht empfohlen habe, einen gewissen Weg einzuschlagen, sind sie nun überzeugt, dass auch Ihr denselben Weg beschreiten solltet. Achtet jedoch nicht auf sie. Erinnert Euch aber auch, dass eine gewisse Schulung, die Euch zur Selbstzucht führt, von Mir für Andere vielleicht gar nicht gewünscht wird.


Ihr seid gewarnt worden 14. Mai

   Das Fasten ist das Aushungern des Selbst, der Persönlichkeit. Es braucht nicht immer aus der Enthaltung von Nahrung zu bestehen. Aber es ist durchaus notwendig für den Fortschritt im Leben mit Mir.
 
   Im christlichen Leben gibt es keinen Stillstand, nur Fortschritt oder Rückschritt.
 
   Ich befreite Euch, kaufte Euch zurück aus der Sklaverei der Sünde jeglicher Art.
 
   Darum: Wenn Schwäche Euch überwältigt und Ihr der Versuchung erliegt, dann verspottet Ihr Mein Erlösungswerk.


Erfasst diese Lehre 15. Mai

   Zuviele Meiner Folglinge behindern ihre Arbeit für Mich dadurch, dass sie sich selbst zu rechtfertigen suchen. Ihr kämpft für Christus, den König; nicht für Euch selbst. Das Erklären oder Rechtfertigen ist Meine Sache.
 
   Wenn je eine Schwierigkeit mit Andern auftaucht, setzt Euch dann an ihre Stelle und betet darum, dass ihre Schwierigkeiten für sie gelöst werden.
 
   Dies wird auch   E u r e   Schwierigkeiten einer Lösung zuführen und Euch helfen, das besser zu begreifen, wofür Ihr beten solltet.
 
   Die Kraft, die Bedürfnisse jener zu verstehen, mit denen Ihr in Berührung kommt, könnt Ihr nur erringen, wenn Ihr Mitgefühl und Verständnis aus Meinem Leben in Euch aufnehmt. Darum muss die Gelegenheit, um Mich kennenzulernen, Euch stets teurer und unentbehrlicher werden.
 
   Eure Aufgabe ist es, Andern die Wirkung der Macht Meines Geistes im Leben von Menschen zu zeigen, die ihren Willen ganz Mir übergeben haben, und sie die Freude erkennen zu lassen, welche unter diesen Umständen das ganze Leben umgestaltet.


Hungrige Herzen 16. Mai

   «Herr, wir wollten Jesus gern sehen.»
 
   Dies ist noch immer der Ruf einer hungrigen, enttäuschten, suchenden Welt.
 
   Ich erwarte von Meinen Schülern, dass sie die Rufer zufriedenstellen.
 
   Widerspiegelt Mich, damit die Suchenden Mich in Euch erkennen, und fortfahren, mit Mir Umgang zu pflegen.    Freut Euch hierüber, wie Johannes der Täufer sich freute, als er seine Jünger mit den tapferen und demütigen Worten zu Mir wies:
 
   «Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.»
 
   Schreitet vorwärts in Vertrauen und Freude und Liebe.


Mein Bote geht voraus 17. Mai

   Wenn Ihr Euch Mich als Euren Retter vorstellt, erinnert Euch dann daran, dass dies nicht nur für Sünde, Niedergeschlagenheit oder Verzweiflung gilt. Denn Ich befreie Euch auch von den Schwierigkeiten des Lebens und von der Verwirrung, in welcher Ihr Euch über Euren Lebensweg befindet. Ich löse Eure Probleme; Ich sorge für die Mittler, durch welche die Hilfe Euch erreicht.
 
   Ich sende Meinen Boten voraus, um den Weg für Euch zu ebnen. Ich schule Euch genügend, um Euch für Eure nächste Aufgabe vorzubereiten, damit Ihr auch Meines versprochenen Segens würdig seid; des Segens, den Ich Mich über Euch auszugiessen sehne.


Das heilende Licht 18. Mai

   Wo Meine Anhänger auch hingehen, überall dort sollte Mein Licht sie umgeben. Das Licht der Sonne der Gerechtigkeit.
 
   Übles kann in diesem Licht nicht leben.
 
   Der Mensch beginnt erst jetzt einzusehen, dass Licht Krankheit vertreibt.
 
   Jeder Meiner Schüler, der in enger, persönlicher Verbindung mit Mir steht, ist von diesem Licht umringt; von Ewigem Licht, vom Licht, das durch Euer Bewusstsein Meiner Anwesenheit widergespiegelt wird.
 
   Ob Mein Folgling nun spreche oder schweige – in jedem Fall ist er ein Mittel, um Mein Licht auszustrahlen, wohin er auch geht.


Das geregelte Leben 19. Mai

   Ihr könnt Meine Arbeit nicht gut verrichten und einen würdigen, günstigen Einfluss ausüben, wenn Ihr selbst nicht ein in allem geordnetes Leben führt.
 
   Lasst dies Euer Ziel sein und verwirklicht es auch.
 
   Stellt diese Ordnung sicher und Ihr werdet imstande sein, so viel mehr in Meinem Dienst zu tun. Ausserdem werdet Ihr ohne Hast und ohne Unruhe die Ordnung und die Schönheit Meines Reichs widerzuspiegeln vermögen.
 
   Ihr habt diese Zucht und Ordnung in Eurem Leben nötig.
 
  Friede ist das Ergebnis eines geordneten Lebens mit Mir.
 
   Bereitet Euch für jede Aufgabe vor, für jede Gelegenheit. Betet für die, mit welchen Ihr in Berührung kommt; für die Zeit, die Ihr mit ihnen zubringt.
 
   Das wird Euch vor Uneinigkeit behüten und Euch ein fruchtbares Planen und Arbeiten mit ihnen zusammen ermöglichen.


Geisteswellen 20. Mai

   Ihr habt gelernt, am Ende jedes Gebets zu loben und zu preisen.
 
   Dieses Ausklingen des Gebets in Lob und Preis zeigt nicht nur Euer Vertrauen an, das Ihr trotz allen Schwierigkeiten zu Mir aufsteigen lasst, um Mich zu grüssen. Es bedeutet aber noch mehr: Es ist das Erkennen der Seele, dass Meine Hilfe bereits unterwegs ist.
 
   Es ist das in Eurem Herzen ertönende Echo des auf Geisteswellen getragenen Klanges. Nur denjenigen, welche Mich lieben und an Mich glauben, wird es gegeben, dieses Herannahen vor-zufühlen.
 
   Freut Euch darum und seid glücklich, denn wirklich, Eure Erlösung ist schon nahe.


Bearbeitet den Boden 21. Mai

   In Meinem Gleichnis vom Sämann haben die Herzen, welchen der Segen entging, denen kein Erfolg beschieden war, diesen darum verloren, weil Meine Diener versäumt hatten, den Boden vorzubereiten.
 
   Sie versagten darin, diejenigen, welche sie zu beeinflussen suchten, gegen die Macht des Bösen und gegen die Verhärtung der Herzen zu schützen. Es misslang ihnen, sie so zu stärken, dass sie Unruhe, Mühe und Schwierigkeiten aushalten konnten. Sie vernachlässigten es, sie davor zu warnen, dass ihre Aufmerksamkeit nicht zu sehr durch Besitz und Erwerb gefangen genommen werden dürfe.
 
   Der Acker des Sämanns war nicht bearbeitet worden. Viel Beten muss dem Säen der Saat vorausgehen, wenn die Arbeit nicht umsonst sein soll.
 
   Sucht daher Meinen Weg vor Meinem Kommen vorzubereiten. Dann werde Ich, der Grosse Sämann erscheinen, und die Ernte wird reich sein.


Das Christentum hat nicht versagt 22. Mai

   Die Menschen versuchen ein christliches Leben nur im Licht und nach der Lehre Meiner drei Jahre dauernden Erdenmission allein zu führen. Das war aber nie Meine Absicht.
 
   Ich kam Meinen   V A T E R   zu offenbaren, zu zeigen, wie der Gottesgeist im Menschen tätig ist. Ich lehrte   n i c h t ,  dass der Mensch nur versuchen solle, Jesus von Nazareth nachzuahmen, sondern dass der Mensch auch von Meinem   G e i s t   beseelt werden sollte, dem Geist, der die Antriebskraft für Meine Taten war; und dass der Mensch ebenso inspiriert werden sollte, wie Ich es wurde.
 
   Versucht Mir durch die Macht des innewohnenden Geistes zu folgen, den Ich Euch vermacht habe. Dieser   G e i s t   wird Euch in alle Wahrheit führen.
 
   Ich erklärte damals Meinen Jüngern: «Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen, Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.» Das ist der Punkt, an dem Meine Nachfolger Mich im Stich gelassen haben. Übergebt Euch mehr und mehr dieser Führung durch den Geist, die Allen versprochen worden war, aber so wenig in Anspruch genommen wird.


Geben und Empfangen 23. Mai

   Kommt, Meine Kinder, kommt und fordert frohgemut Euer Teil. Kommt und nehmt von Meinem Vorrat. Kommt mit ausgestreckten Händen, um zu empfangen.
 
   Und behaltet nichts davon für Euch selbst. Gebt Meine Gaben freudig weiter, damit Ich aufs neue Eure geleerten Hände segnen und Eure Gefässe wiederum füllen kann.
 
   Ihr beginnt dieses Gesetz vom Geben zu verstehen.
 
   Die Menschen vergegenwärtigen sich nicht, dass für die Kinder des Reiches nicht dasselbe Gesetz gilt wie für die der Welt.
 
   Wer Mir folgen will, muss ein Kanal sein, durch welchen Meine Gaben zu Andern gelangen können. Es ist ausgeschlossen, Meine Hilfe empfangen und sich gleichzeitig zum Weg der Welt bekennen zu wollen.


Keine Trennung 24. Mai

   «Kommet her zu mir alle.»
 
   Zuerst kommt Ihr mit widerstrebenden Schritten, dann aber – mit dem Wachsen unserer Freundschaft – immer freudiger, bis eines Tages der Zauber Meiner Gegenwart Euch nicht nur heran ruft, sondern auch hier festhält, und Ihr nur widerwillig zu der Erde Wegen und Pflichten zurückkehrt.
 
   Aber mit dem Verstreichen der Zeit verschwindet auch diese Abneigung, da Ihr dann einseht, dass es bei einer Verbindung wie der Unsrigen keine, nicht einmal eine kurzfristige Trennung gibt, denn Ich gehe ja mit Euch mit, und Ihr tragt Meine Worte stets bei Euch in Eurem Herzen.


Neue Versuchungen 25. Mai

   Ihr werdet es erfahren, dass mit Eurem Wachsen in der Gnade die bösen Mächte in steigendem Mass versuchen werden, Eurer Arbeit und Eurem Einfluss Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Seid daher vorsichtig und wachsam bei jedem Schritt, den Ihr tut.
 
   Bleibt stets auf der Hut, und sorgt dafür, dass immer wieder neue Seiten von Zucht und Ordnung zu Eurer Rüstung und Abwehr hinzukommen, denn auch neue Versuchungen werden auftreten, je mehr Fortschritte Ihr macht.
 
   In verdünnter Höhenluft gibt es subtile Gefahren, die im Tal oder an den unteren Berghängen unbekannt sind. Viele meiner Folglinge versagen, weil sie die Gefahren auf den Bergeshöhen nicht erkennen.


Einen Tag aufs Mal 26. Mai

   Die Probleme des morgigen Tages können nicht ohne die Erfahrung des heutigen gelöst werden.
 
   Es gibt für Euer Leben einen Plan, der von der gewissenhaften Arbeit an jedem einzelnen Tage abhängt. Ihr macht diesen Plan zunichte, wenn Ihr den heutigen Tag unvollendet lasst, und Euch hetzt und darüber aufregt, was morgen geschehen soll.
 
   Ihr werdet das Gesetz des Gebens nie lernen, wenn Ihr dies tut. Das Erlernen dieses Gesetzes ist aber Eure Aufgabe gerade für jetzt.


Heim der Zufriedenheit 27. Mai

   Könnt Ihr auf Meine Hilfe und auf Meine Vorräte nicht vertrauen?
 
   Alles gehört Euch. Wäre es möglich, dass Ich einen Plan für Eure Reise entwerfe, für Euren Lebensweg, für Eure Arbeit, und sollte Ich nicht imstande sein, auch die Kosten zu berechnen? Könnt Ihr Mir nicht so weit vertrauen, wie Ihr einem irdischen Freund vertraut? Lebt in Meinem Reiche, dann werden alle Vorräte dieses Reiches Euch gehören.
 
   Ich wollte, dass Ihr die Herrlichkeit eines von Gott beschützten Lebens kennen lerntet! Dort gibt es kein unnützes Hin- und Her-rennen. Stürme mögen rasen, Schwierigkeiten erdrückend sein, – aber Euch wird kein Leid geschehen; sicher, beschützt und geführt wie Ihr seid.
 
   Liebe kennt keine Furcht!


Sorgt für alle 28. Mai

   Vergegenwärtigt Euch Meine überströmende und überwältigende Freigebigkeit. Die Lagerhäuser des Herrn enthalten unerschöpfliche Vorräte; um aber Meine Grosszügigkeit bis zum Äussersten zu prüfen, müsst Ihr selbst reichlich schenken.
 
   Die Freunde, welche Mich lieb haben, sind im Geben nie knauserig.


Sorgen werden behandelt 29. Mai

   «Alle Sorgen werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.»
 
   Wie kostbar sind diese Worte! Sorgfalt, Aufmerksamkeit und die Liebe, welche sie eingegeben hat, sind alle darin enthalten; ebenso wie die zärtlichste Fürsorge.
 
   Euch wird nicht nur empfohlen, alles, was Euch plagt, von Euch abzuschütteln, um es zu vergessen, sondern alle Eure Sorgen auf Gott zu werfen. Das ist etwas ganz anderes, denn dadurch werden sie aus der Welt geschafft:
 
   Schwierigkeiten werden aus dem Weg geräumt, Fehler berichtigt, Schwächen abgeholfen, Krankheiten geheilt, Probleme gelöst.


Seht deutlich 30. Mai

   Eure Macht, Eurem Bruder zu helfen, hängt nicht von ihm ab; sie liegt in Euren eigenen Händen. Sie ist grösser oder kleiner, je nachdem Ihr imstande seid, den Balken aus Eurem eigenen Auge zu ziehen.
 
   Bekämpft nicht die Fehler Eures Bruders, sondern Eure eigenen. Wenn Ihr diese bemeistert, dann werdet Ihr entdecken, wo Euer Bruder Hilfe benötigt, und werdet die Kraft erlangen, ihm beizustehen, seine Fehler zu besiegen und auszurotten.


Nach Meinem Bilde 31. Mai

   «Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Angesicht, und wir
   werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zu der andern, als vom Herrn, der der Geist ist.»
 
   Schrittweise ändern sich Eure Charakterzüge, wobei jede Veränderung gewissermassen einen Meilenstein auf dem geistigen Höhenweg darstellt.
 
   Die Schönheit der Aussicht, die Ihr in der Ferne erblickt, ist die Verwirklichung Meines Charakters, Meiner HERRLICHKEIT, der Ihr mit wechselnder Schnelligkeit täglich und stündlich näher kommt.
 
   Um Euren Fortschritt zu beschleunigen, müsst Ihr Eure Augen auf das Ziel gerichtet halten; nicht auf die Strasse, die Ihr beschreitet, und noch weniger auf den Weg, den Ihr gekommen seid. Euer Ziel ist   M e i n e   H e r r l i c h k e i t ,  sind   d i e   C h a r a k t e r z ü g e ,  die Ihr immer deutlicher in Mir erkennt, Eurem Herrn und Meister.
 
   Es ist jetzt noch nicht ersichtlich,   w a s   Ihr sein werdet; aber wisst, dass – wenn Ich erscheinen werde (das heisst: Euch, und sichtbar für Eure Augen, wenn Ihr Mich seht) – Ihr Mir gleich sein werdet, denn Ihr werdet Mich sehen als ICH BIN.