I c h   r u f e   E u c h   n o c h   e i n m a l
 
J U N I



Vertrauen 1. Juni

   Euer Charakter ändert sich dadurch, dass Ihr Meinen Willen auch an   d e n   Tagen tut, an denen Ihr weder Gesichte habt noch Meine Stimme hört. Verlasst nie den Pfad des genauen Befolgens alles dessen, was Euch zu tun empfohlen wurde, als Ihr Mich saht und auf dem Heiligen Berge mit Mir spracht: «Wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.» Wenn Ihr diese Anweisungen nicht befolgt, begebt Ihr Euch in ernste Gefahr.
 
   Die langweiligen, glanzlosen Tage sind Eure Übungstage. Schwierigkeiten türmen sich auf, Misserfolge scheinen unvermeidlich. All diese Umstände sind aber nötig, damit Ihr lernt, Euer Leben nach den Lehren einzurichten, die Ich Euch gegeben habe; damit Ihr Eure eigenen Schwächen erkennt, Euch in Gehorsam und Treue übt, auch ohne auf weitere Belehrungen oder Eingebungen zu warten.
 
   Seid ausdauernd und geduldig, Ich führe Euch in aller Stille. Denn Ich bin stets bei Euch, auch wenn Ihr Meine Anwesenheit nicht bemerkt.
 
   Euer Glaube wird durch das Vertrauen wachsen, das durch die Erfahrung entsteht.


Schüttelt sie von Euch ab 2. Juni

   «Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.»
 
   Erholung mitten in der Arbeit. Ruhe für Euer Herz durch das Wissen um Meine Alles-erhaltende Macht.
 
   Fühlt, wie ruhige Freude in Euer Wesen eindringt. Neigt Euer Ohr zu Mir und nähert Euch Mir. Hört Mich an und Eure Seele wird leben. Nehmt in Stärke zu und lasst Eure Sorgen Euch nicht über den Kopf wachsen.
 
   Lasst die Schwierigkeiten des Lebens nicht wie Unkraut die Ruhe Eurer Seele ersticken und die beschwingte Freiheit Eures Geistes hemmen und anpflöcken.
 
   Erhebt Euch über die irdischen Fesseln in ein neues, volles und siegreiches Leben. Steigt höher hinauf.


Lob und Preis für Alles 3. Juni

Jedes Zusammensein von Euch mit Mir muss auf einen Akkord des Vertrauens ausklingen; der freudigen Zuversicht. Es muss mit einem Jubelgesang enden.
 
   Die Vereinigung einer Seele mit Mir wird in ihrer ganzen Schönheit und ihrem vollen Umfang nur dann erreicht, wenn diese Seele in jeder Hinsicht Lob und Preis erringt. Liebt und lacht und dankt Mir allezeit.


Grabt tief genug 4. Juni

   Seid überzeugt, dass die Kenntnis von der Wahrhaftigkeit Meines Reiches jede Untersuchung, jede Mühe und jedes Opfer wert ist. Grabt tief in den Boden hinab, um sie zu erfassen. Grabt, auch wenn dies anstrengende und ermüdende Arbeit erheischt.
 
   Über und unter der stets anwesenden Materie müsst Ihr nach Meinen verborgenen Schätzen Ausschau halten. Es kommt nicht darauf an, was Ihr   s a g t , sondern was Ihr begrifflich erfasst und empfindet;   d a s   wird das Leben Anderer beeinflussen. Mein Geist wird Euch und auch denen, die bei Euch sind, dies mitteilen. Grabt daher um ihretwillen tief genug.


Schürft tiefer 5. Juni

   Prüft Euch selbst. Fragt Mich und Ich werde Euch zeigen, was Ihr unrichtig macht; wenn Ihr nur in Bescheidenheit zuhören wollt und bereit seid, vorbehaltlos Meinen Willen zu tun.


Die wahre Freude 6. Juni

   Verharrt in Meiner Liebe. Sucht nichts für Euch selbst, sondern nur, was Ihr für Andere gebrauchen könnt. Baut in Allem auf Mich. Seid sanftmütig; aber nicht nur   M i r   gegenüber, sondern auch zu Andern. Freut Euch dienen zu dürfen. Habt keine Angst. Sucht in Allem wahr zu sein. Seid voller Freude.
 
   Die Welt will Freude sehen; nicht im spannenden Erlebnis weltlicher Vergnügungen und Zerstreuungen, sondern in der Schönheit des Geweihten, Heiligen. In der Wonne der friedlichen Sicherheit beim Zusammensein mit Mir; in der Erregung über gewagte Unternehmen, wie Meine wahren Folglinge sie kennen; in der Befriedigung, welche die Selbstbeherrschung gibt.
 
   Lasst Eure Welt erkennen, dass Ihr standhaft und unerschütterlich seid.


Mit G o t t verliert das Leben seinen Stachel 7. Juni

   Unterwerft Euch gänzlich Meiner Gewalt, Mir als Eurem König. Dann ist den Rückschlägen des Lebens der Stachel entnommen.
 
   Begrüsst jede neue Verbindung als durch Mich vorgesehen. Seid bereit, Euren Einflusskreis nach Meinem Wunsch zu erweitern. Lasst nicht Euer Alter oder andere Beschränkungen Euch entmutigen.
 
   Vertraut auf Mich. Sollte Ich denn nicht imstande sein zu beurteilen, ob Ihr Euch für eine Aufgabe eignet, die Ich Euch gebe? Hege Ich nicht Liebe auch für Eure Freunde und Bekannten, ebenso gut wie für Euch?
 
Zieht Meine Beschlüsse nicht in Zweifel. Alles ist in Liebe für ALLE Meine Kinder vorgesehen. Nur ihr Eigenwille kann die Ausführung des durch Gott entworfenen Planes durchkreuzen.
 
   Arbeitet freudig und wisst, dass für alle benötigte Weisheit vorgesorgt ist, und auch alles für Meine Arbeit benötigte Material beschafft wird.


Fortdauernde Jugend 8. Juni

   Nehmt jeden Verlust gern in Kauf, lasst alle andere Arbeit mit Freuden fahren, um mit Mir allein zusammensein zu können.
 
   Aus solchem Verweilen bei Mir geht Ihr gestärkt hervor, glücklich und erfüllt von Leben-spendender Freude, – M e i n e r   F r e u d e –, die Ihr nie anderswo als nur bei Mir finden könnt, dem Freude-schenkenden Christus.
 
   Lasst Andere diese Freude fühlen. Mehr als alle Worte es vermöchten, wird sie ihnen den unschätzbaren Gewinn eines mit Mir zusammen geführten Lebens zeigen.
 
   Ihr werdet wirklich erkennen, dass es in Meinem Reich, in Meiner Gesellschaft   k e i n   Alt-sein gibt.


Abgesondert 9. Juni

   Betrachtet diese Tage nicht als verlorene Zeit.
 
   Ihr habt sogar in Euren scheinbar engbegrenzten Lebensverhältnissen zahlreiche Möglichkeiten zur Selbstüberwindung. Es gibt keine Aufgabe, die grösser wäre als diese.
 
   Ich nehme diejenigen, welche feurig danach verlangen, Mich widerspiegeln zu dürfen, aus ihrer gewohnten Umgebung heraus, da sonst die Gefahr besteht, dass im Gedränge und zwischen den vielen andern Menschen ihr Selbst, ihre Persönlichkeit wachsen und die Oberhand bekommen könnte.
 
   Bis diese Persönlichkeit erkannt und völlig unterworfen ist, müsst auch Ihr Euch für eine Zeit in die Absonderung zurückziehen. Ihr lernt viel, und Ich bin Euer Lehrer.
 
   Folgt Mir an einen abgelegenen Ort und verharrt dort eine Weile.


Erinnert Ihr Euch? 10. Juni

Macht es Euch zur Gewohnheit, über Mich nachzusinnen. Gott ist überall; auch Ich bin immer in Eurer nächsten Nähe. Wenn Ihr Euch aber an Mich erinnert, wird das bewusste Erleben dieser Gegenwart – und dadurch unsere Freundschaft – gestärkt.
 
   Ruft Euch einige Ereignisse aus Meinem Leben ins Gedächtnis zurück, um bedächtig darüber nachzusinnen, einige Meiner Gleichnisse, oder auch einige Meiner Liebestaten. Auf diese Weise werdet Ihr   M i c h   Eurem Charakter und Eurem Leben wie einen Stempel aufdrücken.
 
   Alles, was Ihr lernt und zustande bringt, ist wertlos, wenn Meine Gnade nicht damit verbunden ist, die für alle Eure Erfordernisse ausreicht. Überlasst daher das Entwerfen aller Pläne Mir, und auch das Öffnen wie das Schliessen aller Pforten.
 
   Bereitet Euch für alles vor, das Ich für Euch vorsehe.


Einfacher Gehorsam 11. Juni

   Ihr gehört Mir und seid verpflichtet Mir zu dienen.
 
   Jedem Eurer Bedürfnisse ist schon zuvorgekommen. Blickt zurück, dann werdet Ihr erkennen können, wie jeder Eurer Misserfolge nur dadurch verursacht wurde, dass Ihr den Anweisungen, welche Ich Euch bei der Vorbereitung für Eure Aufgabe oder für einen gewissen Versuch gegeben hatte, nicht blindlings gehorcht habt.
 
   Wer Meine Stimme vernimmt, von dem wird auch erwartet, dass er ihr gehorcht. Ich bin ein zärtlicher Gott der Liebe, Ich bin aber auch ein Kapitän, mit dessen Befehlen kein Spiel getrieben werden darf.
 
   Ihr seid Freiwillige, keine Zwangsarbeiter. Wenn Ihr aber die Vorrechte Meines Beistands erwartet, dann müsst Ihr Mir auch den mit diesem Dienst verbundenen Gehorsam leisten.
 
   Der Weg des Gehorchens mag Euch hart und langweilig erscheinen; aber die nicht durch straffe Zucht geschulte Seele wird die Sicherheit eines durch Mich geregelten Lebens niemals kennen. Marschiert im gleichen Schritt und Tritt mit Eurem Führer.


Geistige Erneuerung 12. Juni

   Mit tiefen Zügen könnt Ihr von Meinem lebenspendenden Geiste trinken. Denkt an die Wachstum-feindliche Dürre, denkt an den Durst, der ungelöscht bleibt, bis das ganze, unbefriedigte Wesen, vom Alter verbraucht aufgezehrt ist.
 
   Auf welche Weise könntet Ihr den Menschen besser helfen, als ihnen zu beweisen, dass das reinigende Wasser Meines Geistes die Macht hat, alles, was Wachstum behindert, wegzuspülen und jedes dürstende Verlangen Eures Wesens völlig zu sättigen?


Sieg über die Furcht 13. Juni

   Nicht das verstandesmässige Denken über Mich, sondern das Verweilen bei Mir feit Euch völlig vor Furcht.
 
   Furcht kann nicht sein, wo   I C H   bin. Furcht wurde bemeistert, als Ich alle satanischen Mächte überwand. Wem alle Meine Folglinge dies wirklich wüssten und es mit absoluter Überzeugung bestätigten, wären keine bewaffneten Streitkräfte nötig, um das Übel zu bekämpfen.


Erholung für die Seele 14. Juni

   Seid nicht darüber betrübt, dass Ihr – nachdem Ihr eine Weile mit Mir zugebracht habt – nicht alle vorher gelernten Aufgaben Euch selbst wiederholen könnt. Lasst es Euch genug sein, dass Ihr mit Mir zusammen gewesen seid.
 
   Ist es für Euch nötig, die Entstehungsgeschichte von Pflanzen oder Bäumen zu kennen, um an einer Landschaft Gefallen zu finden? Ihr habt die reine Luft eingeatmet und wurdet durch die Schönheit der Landschaft erfrischt. Und das ist genug für den Tag. Auf ähnliche Weise habt Ihr Euch in Meiner Gesellschaft aufgehalten und habt Ruhe und Erholung für Eure Seele gefunden.


Tief unten im Tal 15. Juni

   Lasst weder Zweifel noch Angst Euch anfallen oder niederdrücken wegen der qualvollen Zeit der Schwäche und Misserfolge, durch die Ihr hingegangen seid. Nein! Dies musste so sein!
 
   Nützliche Arbeit wartet auf Euch; jedoch bevor solch grosse Aufgaben in Angriff genommen werden können, haben Meine Diener zuvor meist durch das Tal der Demütigungen, oder in die Wüste zu gehen.
 
   Wenn für Mich, Euren Herrn, Meine vierzig Tage der Versuchung nötig waren, bevor Ich an die Ausführung Meines Auftrags gehen konnte, wie dürftet Ihr dann erwarten, völlig unvorbereitet Eure grosse Aufgabe zu beginnen?
 
   Ihr müsst aufs Neue die Scham über Eure Unwürdigkeit, Eure Fehlschläge und Nichtigkeit kosten, ehe Ihr zusammen mit Mir erobernd hervortretet und siegt.


Hinab nach Ägypten 16. Juni

   Hinab nach Ägypten, zurück nach Galiläa! Diese beschwerlichen Reisen wurden mit Freude unternommen. Sie begegneten keinem Unwillen oder Widerstand in der Familie, denn – war es nicht das grosse Verlangen dieser Familie, einzig und allein nur den göttlichen Willen zu tun?
 
   Zu aufständischen Gefühlen und Taten kommt es nur dann, wenn der Mensch sich selbst auf einen bestimmten Lebensweg festgelegt hat, und danach von ihm verlangt wird, davon abzuweichen.
 
   Wo aber das inbrünstige Sehnen nur darauf gerichtet ist, den Willen des Vaters in die Tat umzusetzen, dort gibt es nie wirkliche Umstellungen. Das Verlassen von Haus und Hof, Stadt und Land bedeutet in einem solchen Falle nicht mehr als das Ablegen eines Kleides, das seine nützlichen Dienste getan hat.
 
   Veränderung ist aber nur dann ein geistiger Fortschritt, wenn das Leben zusammen mit Mir, dem Unveränderlichen, geführt wird.


Verbindet ihre Wunden 17. Juni

   Holt Euch bei Mir nicht nur die Stärke, die Ihr für Euch selbst braucht, sondern auch die, welche Ihr für die Verwundeten nötig habt, die Ich Euch zuführen werde. Erinnert Euch daran, dass kein Mensch nur für sich selbst allein lebt. Ihr müsst Stärke für Andere besitzen.
 
   Sie werden in stets grösserer Zahl zu Euch kommen. Wollt Ihr sie mit leeren Händen wegschicken? Bezieht Hilfe von Mir und Ihr werdet sie nicht enttäuschen.


Näher zu Dir 18. Juni

   «Herr, zeige mir Dich selbst» ist ein Ruf, der nie unbeantwortet bleibt.
 
   Nur selten kommt es bis zum körperlichen Sehen; häufig aber zu geistiger Einsicht, wenn Ihr Euch Meine Liebe und Meine Macht vergegenwärtigt, und die vielfachen Wunder Meines Wesens: Seine Demut, seine Majestät, seine Zartheit, seine unerbittliche Strenge, seine Gerechtigkeit, seine Barmherzigkeit, sein heilendes und verzehrendes Feuer.
 
   Rückt ganz nahe zu Mir heran und auch Ich werde ganz nahe zu Euch kommen.


Meine Macht zu heilen 19. Juni

   Wenn in Eurem Leben Schwierigkeiten auftreten, entspannt Euch dann vollständig. Schlaft oder ruht in bewusster Zuversicht auf Meine ordnende und heilende Macht.
 
   Gebt Euch Mühe, dass Andere Euch immer nur ausgeruht, stark, glücklich und fröhlich sehen. Sucht Erneuerung Eurer Kräfte in Meinem stillen Heiligtum, bevor Ihr mit ihnen zusammenkommt.
 
   Eure Tränen und Betrübnis müsst Ihr nur mit Mir allein teilen.
 
   Mein Segen ruhe auf Euch.


Lebendige Wasser 20. Juni

   «Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten.»
 
   Ich werde Euch zum Wasser des Trostes führen. Ich werde Euch Lebendiges Wasser geben.
 
   «Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit.»
 
   Wie das Herz lechzt nach den Wasserbächen, so verlangt meine Seele nach Dir, oh Herr.
 
   Das ist der Durst, der nie ungelöscht bleiben kann.


Euer Eigentum 21. Juni

   Wendet Euch oft um Hilfe an Mich. Fleht aber nicht weinerlich darum, sondern verlangt sie als ein Euch zustehendes Recht.
 
   Sie gehört Euch in Unserer Freundschaft Namen. Verlangt sie mit starker, drängender Beharrlichkeit. Sie kommt Euch zu.
 
   Sie ist nicht so sehr Mein Besitz, den Ich an Euch weggeben könnte, nein! sie ist Euer Eigentum, weil sie in dem grossen Geschenk Meiner selbst enthalten ist, das Ich Euch vermachte.
 
   Ein all' umfassendes Geschenk, Eine Wundergabe. Verlangt sie, nehmt sie an und benützt sie. Alles ist gut.


Das Recht einzutreten 22. Juni

   Verweilt in Meinem Hause. Damit verschafft Ihr auch denen, die Ihr lieb habt, das Recht des Zugangs.
 
   Wenn ihre Gedanken Euch als ihren menschlichen Freunden und Helfern folgen, dann werden sie durch diese Gedanken, und später durch Liebe und Verlangen zu Mir gezogen, bei Dem Ihr wohnt.


Jedes Bedürfnis befriedigt 23. Juni

   Statt die Menschen zu drängen, Mich als diesen oder jenen anzunehmen, solltet Ihr in erster Linie herausfinden, woran es ihnen fehlt, und dann   M I C H   als ihren Versorger und Helfer in der Not vorstellen.
 
   Der eine Mensch fühlt vielleicht nicht so sehr das Verlangen nach einem Erlöser, sondern sucht vielmehr einen Freund. Enthüllt Mich dann diesem Menschen als den Grossen Freund. Ein Anderer hat weniger das Bedürfnis nach Führung, aber vor allem danach verstanden zu werden. Schildert Mich ihm als den alles verstehenden Christus.
 
   Überlasst es Mir, jeden Menschen und jedes Bedürfnis, zu befriedigen, so wie Ich es bei Euch tue.


Lust zu dienen 24. Juni

   Euer Wille, Euer unbezähmbares Verlangen muss darauf gerichtet sein, Meine Gebote zu erfüllen, indem Ihr sie zu befolgen begehrt und sie liebend umhegt, wie ein Kind einen seiner Schätze liebkosend an sein Herz drückt. Wertet Meinen Willen auch auf diese Weise.
 
   Findet Eure Lust und hohe Wonne darin: «Herr, was möchtest Du, dass wir für Dich tun?» So fragt kein mürrischer Diener. Es ist die eifrige, dringende Bitte eines Freundes, der das ganze Leben als ein herrliches, wagemutiges Sich-Einsetzen betrachtet, verbunden mit dem Feuer eines Jungen, dem erlaubt wird, an der Entdeckungsarbeit eines Forschers teilzunehmen.
 
   Erfüllt alles, was Ihr tut, mit unstillbarer, unermüdlicher Lust.


Stufenleiter der Freude 25. Juni

   Ihr findet in Eurem Leben Grund und Anlass zu Lob und Preis oder Gebet. Ihr lobpreist oder betet. Euer Herz wird dadurch beschwingt ins Ewige hinaufgehoben; sogar bis dorthin, wo Ich bin.
 
   Danach hört all die mühselige Plackerei, der graue Alltag, das langweilige Warten auf, etwas Farbloses zu sein, das ertragen und erdauert werden muss. Das ist die Stufenleiter, über welche Ihr zu Mir hinaufsteigt.
 
   Wenn Ihr sie erklommen habt, könnt Ihr all das Schwere sogar mit einem Lächeln empfangen und es willkommen heissen. Es ist Euch Freund und nicht Feind. Dies betrifft alles und jedes in Eurem Leben. Sein Wert oder Unwert für Euch muss davon abhängen, ob es Euch näher zu Mir führt oder nicht.
 
   Dies gilt für Armut und Reichtum, Krankheit und Gesundheit, Freundschaft und Verlassenheit, Sonnenschein und Düsterkeit, jeder dieser Zustände kann etwas zur Freude und Schönheit in Eurem Leben beitragen.


Der Schmelzofen des Lebens 26. Juni

   Das Leben hat für Meine Kinder seinen feurigen Ofen, in den sie hinabgelassen werden, um in der Glut die richtige Form zu erhalten.
 
   Auf ihren eigenen Wunsch hin warte und wache Ich, bis Ich erkennen kann, dass sie Meiner Herrlichkeit entsprechen.
 
   Danach folgt weiteres Modellieren nach Meinem Ebenbild. Das Metall aber, aus dem dies Bild geformt werden soll, muss völlig rein sein. So oft warten Meine Kinder mit Ungeduld auf das Vollenden der Form ohne zu bedenken, dass zuerst das edle Metall von der Schlacke befreit werden muss. Wer Meine Arbeit tun will, muss viel geläutert und gut gereinigt werden.


Ewiges Leben 27. Juni

   Das Ewige Leben ist eine Angelegenheit des Inneren Erkennens.
 
   Geistiges Sehen ist der Ausfluss des Wissens, das aus sich selbst wieder weitere Kenntnis hervorbringt.
 
   «Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer
    Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.»
 
   EWIGES LEBEN: «Ewig» insofern es die Qualität, den Charakter des Lebens betrifft. Da es von Gott kommt, ist die Unsterblichkeit ohnehin schon inbegriffen.
 
   Es ist Mein Geschenk desjenigen Lebens, das Mir gehört. Darum muss es auch eine lebendige Macht sein. Dies ist dann Euer Leben, das Ihr in Euch aufsaugen, und worin und wodurch Ihr leben sollt.
 
   Wer da glaubt und vertraut, –   h a t   das Ewige Leben.


Das göttliche Leben 28. Juni

   Sobald Ihr bewusst erkennt, wie Ich Euch behandle, fliesst Ewiges Leben mit seiner ganzen heiligenden, stärkenden und heilenden Kraft durch Euer Wesen hin.
 
   Ewiges Leben liegt im Erfassen dessen, was Ewig ist; im Erkennen Meines Vaters, im Erkennen Meiner selbst; nicht nur im verstandesmässigen Wissen um Unser Bestehen, und nicht einmal um Unsere Göttlichkeit, sondern im Anfühlen und Begreifen Unseres Da-Seins in Allem, was ist.
 
   Sobald Ihr Mich erkennt, werden Alle, die Ihr lieb habt, auch mit Mir verbunden. Durch Euer willfähriges Dienen zieht Ihr mit der magnetischen Kraft der Liebe alle Eure Lieben in den Bannkreis des göttlichen Lebens hinein.


Die All-Einheit 29. Juni

   Jeder Mann ist Euer Bruder, jede Frau Eure Schwester, jedes Kind Euer Kind. Ihr sollt keinen Unterschied nach Rasse, Farbe oder Glauben kennen. Der Eine-Selbe ist Euer VATER, und Ihr alle zusammen seid Geschwister.
 
   Dies ist die Einheit, die zu lehren Ich auf die Erde kam: dass der Mensch mit Gott und Seiner grossen Familie verbunden eine EINHEIT ist. Nicht der Mensch allein, der mit Gott allein eine Einheit zu formen sucht. Schaut auf zu Gott als dem VATER mit Seiner grossen Weltfamilie, und – wenn Ihr Vereinigung mit Ihm sucht, muss dies für Euch gleichbedeutend sein mit dem Erstreben Eures Anschlusses an Seine ganze Familie, Seine andern Kinder.
 
   Er anerkennt Alle als Seine Kinder; aber nicht alle Menschen anerkennen Ihn als ihren VATER. – Überdenkt dies gut!


Gefeit gegen das Böse 30. Juni

   Das Böse wurde von Mir besiegt; darum sind alle, die sich auf Mich verlassen, dagegen gefeit.
 
   Streitet gegen das Übel mit   d e n   Waffen, die Ich Euch in die Hand gebe.
 
   Jubeln und Frohlocken in Zeiten der Not und Drangsal ist eine Art der Abwehr.
   Euch in Meine Gegenwart versetzen eine andere.
   Sich allen Eigen-Willens entledigen eine weitere.
   Meine Macht über die Versuchung beanspruchen noch eine.
 
   Ihr werdet viele solcher Waffen entdecken, wenn Ihr Meinen Weg beschreitet, und Ihr werdet lernen, sie geschickt und rasch zu handhaben. Jede davon ist dem Bedürfnis des Augenblicks angepasst und gewachsen.