Ich rufe Euch – The two listeners
Übersetzt v. Dr. Richard E. Koch
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GELEITWORT DES ÜBERSETZERS
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Die hier in deutscher Übersetzung vorliegenden, über die Tage
eines Jahres verteilten Botschaften, Weisungen, Auslegungen und Ermahnungen
wurden zu Beginn der dreissiger Jahre durch zwei sehr einfache englische
Frauen in stillen Stunden empfangen und niedergeschrieben. Die Beiden
zeichneten sich vor Anderen nur dadurch aus, dass sie in ihrem bisherigen
irdischen Dasein schon überdurchschnittlich viel Kummer, Leid und
Schwierigkeiten zu ertragen bekommen hatten.
Das Büchlein hat in seiner englischen Urfassung zahlreiche Auflagen
erlebt und unter den Anhängern aller Christlichen Glaubensrichtungen
weite Verbreitung gefunden. Es wurde – vor allem in den schweren
Kriegs- und Nachkriegsjahren – Vielen ein ständiger Begleiter
und Berater, der in einfachen, von vollkommener Liebe getragenen Worten den
tieferen Sinn unserer täglichen Mühen und Nöte enthüllt,
sie auf das wahre Mass zurückführt und uns hilft, das in Zeiten
von Gefahr und Unglück so leicht verlorengehende Vertrauen in eine
höhere, unser menschliches Begreifen oft übersteigende Führung
– den Glauben an Gott – täglich wieder neu zu erringen.
Im Hinblick auf die besondere Art der Texte dieser kleinen Sammlung und im
vollen Bewusstsein der auf ihm ruhenden Verantwortung hat der Übersetzer
im Allgemeinen davon abgesehen, frei zu übersetzen und hat sich so eng
als möglich an den Urtext gehalten. Dadurch können trotz langem
Bemühen hie und da sprachliche Härten geblieben sein, die er jedoch
nicht für so schwerwiegend hält als die Möglichkeit der
Missleitung durch eine nicht genau sinngetreue Wiedergabe. Der Übersetzer
bittet um Nachsicht und hofft, dass die Leser seine Gründe verstehen und
billigen werden.
Mögen diese Botschaften auch im deutschen Sprachbereich in den kommenden
Jahren mancher Seele in Not, Gefahr und Anfechtung als Wegweiser dienen und
mithelfen Viele, die einsam, mühselig und beladen sind, zur vorbehaltlosen
Übergabe an unseres heiligen, allmächtigen Gottes Willen und
Fügung führen, und sie den Trost des Schutzes und des Segens unseres
liebevollsten Vaters bewusst erleben lassen.
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Mein Gott und mein Vater –
ich vertraue auf Dich –
ich baue auf Dich –
ich glaube an Dich –
Mein Vater, ich liebe Dich –
Amen.
Lugano, den 7. August 1955
Der Übersetzer
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VORWORT ZUR ZWEITEN ERWEITERTEN AUFLAGE
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Die Neuauflage der Übersetzung des Andachtsbuches «GOD
CALLING», das in England Ende 1957 bereits seine 19. Auflage erlebt hat
(und ausserdem auch in den Vereinigten Staaten herausgegeben wird) bietet die
Gelegenheit, auf Fragen einzugehen, die von Benutzern der ersten Auflage
aufgeworfen wurden.
Die vielen in «ICH RUFE EUCH» vorkommenden Bibelzitate wurden der
Luther-Übersetzung wörtlich entnommen und sind jeweils zwischen
Anführungszeichen gesetzt worden. Von Hinweisen auf die entsprechenden
Fundstellen wurde abgesehen, da der sich zum christlichen Glauben bekennende
Benutzer dieses Büchleins mit der Heiligen Schrift und den
geläufigeren Zitaten genügend vertraut sein dürfte. Bei den
weniger bekannten hilft im Notfall ein Blick in die am Ende des Buches
beigefügte Liste der Bibelzitate.
Die Tageslosungen stehen in der Ich-Form, da sie Anrufe Gottes an den
Menschen sind und Seine Erläuterungen zu Bibelworten enthalten. Die im
«Geleitwort» bereits erwähnten beiden schlichten, durch
viele schwere Prüfungen geläuterten englischen Frauen, welche diese
Ansprachen vor etwa 25 Jahren in ihrer täglichen «Stillen
Stunde» erhielten und wörtlich aufzeichneten, waren sich in aller
Demut ihrer Rolle als blosse Instrumente der göttlichen Inspiration
völlig bewusst. Sie verharrten daher als «The Two Listeners»
in ihrer bescheidenen Anonymität, trotz dem grossen Erfolg, den
«ihr» Andachtsbuch im ganzen christlichen Teil der
englisch-sprechenden Welt mit seinen vielen Auflagen erzielt hat.
Theologischen Lesern erscheint es fragwürdig, ob Gott sich noch heute
Menschen erwählt, zu denen und durch die ER in direkter Rede spricht,
wie zur Zeit der biblischen Propheten und Apostel. Die Fragwürdigkeit
liegt hier wohl auf Seiten der Theologie, und zwar war dies von jeher der
Fall. Bekanntlich sind auch zur alt- und neutestamentlichen Zeit die
Propheten und Apostel von den theologischen Hörern abgelehnt, verfolgt
und sogar umgebracht worden, und zwar auf Grund von theologischen Bedenken
und Verdikten (Matth. 23:29 ff.). Innerhalb des Christentums müsste man
sich doch immer wieder an das Gespräch Jesu mit dem Theologen Nikodemus
erinnern (Joh. 3) mit der beschämenden Frage: «Bist du ein Rabbi
in Israel und weisst das nicht?»
Bei ihrer Einstellung übersehen diese Leser Joh. 16:12 und die noch
deutlicheren Hinweise in den Paraklet-Versen, von denen hier nur Joh. 14:26
angeführt sei: «Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen
mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch
erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.» Diese Verheissung Jesu
Christi ist vielfältig erfüllt worden, denn durch all' die
Jahrhunderte hin gab es – besonders stets in schweren Notzeiten –
immer wieder Menschen, die bescheiden und geläutert genug waren, um
imstande zu sein, ihr Ich, «ihre Persönlichkeit zur Seite zu
schieben und die göttliche Kraft durch sich wirken zu lassen»
(Losung vom 15. Februar). Sie dienen Gott als Werkzeug, als Sprachrohr für
Seine Botschaften, mit denen ER Seine Getreuen, in deren täglichem und
stündlichem Leben ER der alleinige Mittelpunkt ist, in Not, Anfechtung
und Krankheit, sowie in ihrem Kampf mit der «Welt» trösten,
stärken und stützen will.
In den letzten Jahren wurden in einer «Philokalie» genannten
Sammlung Schriften aus den frühen Jahrhunderten des Christentums bei uns
bekannt, die sehr viel Ähnlichkeit mit dem Inhalt der vorliegenden
Botschaften aufweisen. Zahlreiche Losungen in «ICH RUFE EUCH»
stimmen sogar beinahe wörtlich damit überein, was nicht weiter
verwunderlich ist, da sie ja aus derselben, sich ewig gleich bleibenden
Quelle stammen.
Natürlich gilt es, die Warnung vor den falschen Propheten aufs
sorgfältigste zu beachten, da die Exponenten der uns ständig
umgebenden Astralwelt (Eph. 6:12) auch in unserer Zeit sehr tätig sind.
Der Unterschied zwischen ihren Lehren und den in «ICH RUFE EUCH»
verkündeten, mit der Bibel nirgends im Widerspruch stehenden Ansprachen
und Anrufen kann leicht an den Früchten erkannt werden. Denn dieses
Büchlein hat in seiner englischen Fassung schon viele Tausende von
Verlorenen wieder zu aktiven, gläubigen Christen gemacht und sie zur
Heiligen Schrift zurückgeführt.
Die zustimmenden Beurteilungen des Inhalts von «GOD CALLING»,
resp. von «ICH RUFE EUCH» Vertreter nahezu aller grossen
christlichen Glaubensrichtungen, einschliesslich der katholischen, liefern
den Überzeugenden Beweis dafür, dass das Büchlein durchaus
überkonfessionell und vom Heiligen Geist inspiriert ist. In Jesu Christi
Namen werden wir in unserer heutigen Sprache und durch Gleichnisse aus der
Gegenwart aufs neue an die für alle Christen jeglicher Richtung
gültigen, von nachträglich beigefügter dogmatischer
Interpretation freien Grundwahrheiten unseres christlichen Glaubens
erinnert, wie ER sie schon vor beinahe zweitausend Jahren gelehrt hat.
Dem Benutzer des Büchleins wird empfohlen, die jeweilige Tageslosung,
mit welcher Gott ihn an- und aufruft, in voller Ruhe und Demut wiederholt,
zu verschiedenen Stunden des Tages sich selbst langsam laut vorzulesen, um
auf diese Weise soviel als möglich von ihrer Fülle, Schwingung und
Stimmung in sich aufnehmen zu können.
Es ist zu hoffen, dass die obigen Ausführungen dazu beitragen werden,
künftigen Lesern den Zugang zu «ICH RUFE EUCH» zu erleichtern
und ihnen damit die Rückkehr zur Heiligen Schrift sowie zu Jesus
Christus und zu unserem Heiligen VATER zu ermöglichen.
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Der Übersetzer
Lugano, den 20. Oktober 1958
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