I c h r u f e E u c h
Bekämpft die Furcht |
1. Juli |
Lernt täglich aufs neue die schwere und hohe Aufgabe,
um mitten im grössten Sturm Vertrauen und Ruhe bewahren
zu können. Welchen Schmerz und welche Schwierigkeiten
der Tag Euch auch bringen möge, meine Weisung
an Euch lautet immer gleich: Liebe und lache.
Lieben und Lachen, nicht eine kummervolle, leiderfüllte
Unterwerfung, ist das Zeichen der wirklichen Annahme
meines Willens. Sorgt immer dafür, dass jede Seele, der
Ihr begegnet, nach Eurem Zusammensein wieder mutiger
und glücklicher ist. Für Kinder und junge Leute, mittleres
und höheres Alter, bei Trauer, bei Sünde, bei allem,
was Ihr in Andern antrefft, soll Eure Haltung aus Liebe
und Lachen bestehen.
Fürchtet Euch nicht. Erinnert Euch daran, wie ich dem
Teufel in der Wüste entgegentrat und wie ich ihn überwand
mit «nehmt das Schwert des Geistes, welches ist
das Wort Gottes». Auch Ihr sollt Eure Antwort rasch zur
Hand haben für jede Art der Furcht, die er Euch auf
Euren Weg legt – eine Antwort voll Glauben und Vertrauen
in Mich. Wo dies möglich ist, sprecht sie laut aus.
Das gesprochene Wort besitzt Macht. Betrachtet jede
Furcht nicht als eine Schwäche Eurerseits, die durch
Krankheit oder Sorge entstanden wäre, sondern als eine
wirkliche, ganz besondere Versuchung, die bestritten und
überwunden werden muss.
Scheint Euch der Weg voller Steine zu sein? Nicht ein
einziger Stein kann Euren Fortschritt aufhalten. Habt
Mut. Bietet der Zukunft die Stirne, aber tretet ihr nur
mit einem tapferen, glücklichen Herzen entgegen, und
sucht nicht, in die Zukunft zu sehen. Wenn Ihr das tut,
beraubt Ihr den Glauben seiner wertvollsten Eigenschaft.
Es muss Euch genug sein zu wissen, dass alles gut ist
und dass der vertrauende Glaube, nicht das Sehen, sondern
der Glaube das Boot ist, welches Euch sicher über
die stürmische See hin ans rettende Ufer bringen wird.
«Euch geschehe nach Eurem Glauben» habe ich denen
nachdrücklich gesagt, die bei mir Heilung suchten.
Wenn daher für das Wirken von Wundern, für das
Heilen von Kranken, für die Erlösung der Glaube so unbedingt
nötig ist, dann wird es deutlich, warum ich so
sehr darauf andrang, dass Alle, die in Mein Reich eingehen
wollen, gleich kleinen Kindern werden müssten.
Glaube ist den Kindern eigen.
Sucht auf jede erdenkliche Art und Weise wieder gleich
Kindern zu werden. Sucht, sucht, ja sucht unentwegt, bis
die Jahre zu Eurem Wesen das des gläubigen, vertrauenden
Kindes hinzugefügt haben. Nicht nur wegen seines
einfachen Vertrauens müsst Ihr den Kinder-Geist wieder
erlangen, sondern auch wegen seiner Freude am Leben,
seiner Bereitheit zum Lachen, seinem Fehlen des Nörgelns,
seinem Verlangen, alles mit allen Menschen zu teilen.
Betet viel, dass Ihr wie kleine Kinder werden möchtet,
freundlich und liebevoll gegenüber Allen – nicht kritisch
und nicht ängstlich.
«Und Jesus sprach: Wahrlich ich sage euch: Wenn ihr
nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht
in das Himmelreich kommen.»
Geistiger Reichtum |
3. Juli |
Meine Kinder «Selig sind, die da hungert und dürstet
nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.» Das
ist befriedigende Gewissheit.
Nur in dieser Fülle der geistigen Dinge kann dem Herzkranken,
dem Schwachen, dem Erschöpften geholfen,
kann er geheilt und erquickt werden. «Herr», rufen wir,
«wohin sollen wir gehen, ausser zu dir?» «Du bereitest
vor uns einen Tisch.» Denn dies ist das Brot Gottes, das
vom Himmel kommt.
Wie wenige sind sich davon bewusst, dass die Speisung
der viertausend und der fünftausend jedesmal nur eine
Veranschaulichung der Art und Weise war, wie ich eines
Tages die Nahrung meiner Getreuen sein werde.
Denkt an die Wunder der Offenbarung, die selbst durch
die, welche mit mir zusammenleben, erst noch erkannt
werden müssen. All' die hunderte von Jahren ist dies nun
schon her, und doch ist noch so vieles, was ich sagte und
tat, ein unbegriffenes Geheimnis, ist so viel von meinem
Leben auf Erden noch heute ein geistig unerforschtes
Land. Nur dem einfachen und liebenden Herzen, das mit
mir zusammen denselben Weg bewandelt, können diese
Dinge offenbart werden. Ich habe sie sorgfältig vor den
Gelehrten verhüllt und sie nur den Kindern enthüllt.
Belastet Eure Seele nicht mit den Sünden und Schmerzen
der Welt. Das kann nur ein Christus tun, und trotzdem
leben bleiben. Schaut aus nach dem Lieben, dem
Wahren, dem Freundlichen, dem Mutigen in all' den vielen
Menschen rund um Euch herum.
Was manche Menschen Bekehrung nennen, ist oft nur
die Entdeckung eines Grossen Freundes. Was manche
Menschen Religion nennen, ist die Kenntnis des Grossen
Freundes. Was manche Menschen Heiligkeit nennen, ist
das Nachahmen dieses Grossen Freundes.
Vollkommenheit, die Vollkommenheit, welche ich Euch
allen auferlegte, das Vollkommen-Sein wie Euer Vater im
Himmel vollkommen ist, ist das Gleich-Sein mit dem
Grossen Freunde, und dass Ihr auch Euerseits Andern ein
Grosser Freund seid.
Ich bin Euer Freund. Denkt immer wieder darüber
nach, was das alles bedeutet – Freund und Erlöser. Ein
Freund ist bereit zu helfen, bedenkt zum voraus schon
jeden Wunsch des Andern, streckt seine helfende Hand
zur Ermutigung, oder um Gefahren abzuwenden aus, beruhigt
mit seiner Stimme die übermüdeten Nerven, bringt
Frieden den Ruhelosen und Ängstlichen.
Denkt daran, was ein Freund für Euch bedeutet, und
versucht danach zu beurteilen, was der Vollkommene
Freund, der nimmermüde, selbstlose, alles erobernde und
alle Wunder wirkende Freund für Euch sein würde. Dieser
Freund mit all' diesen Eigenschaften und mit noch viel
mehr als Euer Herz sich überhaupt vorstellen kann, Dieser
Freund bin ich.
Würde ich in Meinem Reiche – dem Reiche des
Kinder-Herzens – die Lehren Eurer Kirchen verbreiten, dann
würde sehr, sehr oft keine Antwort erfolgen. Aber die
einfachen Vorschriften, die ich meinen Jüngern gab, sind
allen meinen Anhängern bekannt, und werden von ihnen
geliebt und nachgelebt.
Sucht in allen Dingen Einfachheit.
Ihr seid unüberwindlich |
5. Juli |
Ich bin immerfort bei Euch und überwache, segne und
helfe Euch. Kein Mann, keine Frau kann meinem Willen
für Euch widerstehen. Selbst eine ganze Welt voll Männern
und Frauen kann dies nicht – vorausgesetzt, dass
Ihr auf mich vertraut und Eure Angelegenheiten in meine
Hände legt.
Dem Reisenden auf hoher See mag es scheinen, als ob
jede der Wellen über sein Schiff hinwegschlagen, oder es
aus seinem Kurse abdrängen würde. Der Kapitän aber
weiss aus Erfahrung, dass er trotz Wind und Wellen den
geraden Kurs zu dem Hafen hinsteuert, der sein Ziel ist.
Vertraut also auf mich, den Kapitän Eurer Errettung
und Erlösung.
Lasst nie Gedanken bei Euch aufkommen wie: «Das
können wir uns nicht leisten», oder «Wir werden nie in
der Lage sein, dies zu tun», sondern sagt immer: «Die
Mittel hierfür sind noch nicht in unserer Hand, sie werden
aber da sein, wenn wir sie nötig haben. Sie werden sicherlich
kommen.»
Sagt dies ständig und unentwegt, und ganz allmählich
wird das Gefühl von Euch Besitz nehmen, dass Ihr reichlich
versehen und von Schätzen umringt seid.
Dieses Gefühl ist Euer Glaube, der Anspruch auf meine
Schätze erhebt, und nach Eurem Glauben wird Euch geschehen.
Ich verlange aber hierfür von Euch nicht nur den Glauben,
der in Augenblicken des Gebetes und der Begeisterung
Ausdruck findet, sondern den Glauben, der auch
tagsüber jeden Zweifel im gleichen Moment, da er aufkommen
will, augenblicklich verscheucht, – den Glauben,
welcher den Begriff der Begrenzung nicht anerkennt und
ihn überwindet.
Mühsame Vorbereitung |
7. Juli |
Hilfe, Friede und Freude stehen Euch zur Verfügung.
Euer Mut wird belohnt werden.
So schmerzlich und mühsam diese Zeit auch ist, werdet
Ihr Beide doch eines Tages den Grund, die Notwendigkeit
hierfür einsehen und begreifen, dass es nicht ein grausames
Quälen und Plagen, sondern die liebevolle Vorbereitung
für das wunderbare Lebenswerk ist, das Ihr
Beide zu vollbringen habt.
Versucht Euch dessen bewusst zu werden, dass Eure
Gebete auf die wunderbarste Weise beantwortet werden,
Antwort erhalten auf eine Art, die Euch schmerzlich und
mühevoll erscheint, die aber gerade jetzt die einzig mögliche
ist.
Erfolg in der Zeit-gebundenen Welt allein würde Euch
nicht genügen.
Grosser Erfolg erwartet Euch in beiden: dieser zeitlichen
und der geistigen Welt.
Ich weiss, dass Ihr später einsehen werdet, dass dies so sein musste.
Ihr werdet geführt; erinnert Euch aber daran, dass ich
sagte «ich will dich mit meinen Augen leiten».
Und mein Auge ist meine Ab-Sicht – mein Wille. Euch
mit meinem Willen zu lenken bedeutet: alle Eure Wünsche
mit meinem Willen, meinem Verlangen in Ein-Klang zu
bringen: meinen Willen zu Eurem einzigen, ausschliesslichen
Willen zu machen. Dann lenkt mein Wille Euch.
Freut Euch in mir-, Freude steckt an. Vertraut und
betet. Für Einen, der mich nur als Gott, als Schöpfer
kennt, ist es keine Sünde, wenn er an mir zweifelt.
Für Einen aber, der mich so kennt, wie Ihr es tut: als
Freund und Erlöser, und der den Gott der Welt als Vater
kennt, für Den ist es eine grosse Sünde, wenn er an meiner
Absicht, meiner Kraft als Erlöser und meiner sorgenden Liebe zweifelt.
Erwartet viele Wunder |
10. Juli |
Mein Schutz, meine Vormundschaft ist so wunderbar.
Seid gefasst, nicht nur auf ein, sondern auf viele Wunder.
All' die täglichen Geschehnisse sind Wunder, wenn sie
von mir ausgehen und unter meiner Leitung zustande kommen.
Ihr gehört mir. Nachdem ich einmal mein Zeichen und
das Siegel meines Besitzes Euch auf die Stirne gedrückt
habe, strömen alle meine Scharen herbei und drängen sich,
um Euch zu dienen, und um Euch zu beschützen.
Erinnert Euch daran, dass Ihr die Töchter eines Königs
seid.
Versucht Euch die Leibgarde meiner Diener vorzustellen,
die im Unsichtbaren Euch eifrig und gut aufwarten, und bereit sind,
alles zu tun, was für Euer Wohlsein nötig ist.
Fühlt dies im täglichen Geschehen; fühlt es und alles ist gut.
Retter und Retter |
12. Juli |
Wenn Ihr daran glaubt, dass es meine Hand war, die
Euch rettete, dann müsst Ihr auch daran glauben, dass es
meine Absicht ist, Euch auch weiterhin beizustehen und
Euch auf dem Wege zu führen, den Ihr gehen müsst.
Selbst ein menschlicher Retter schützt einen Ertrinkenden
nicht vor dem Tode, nur um ihn an einer anderen,
tiefen und gefährlichen Stelle aufs Neue allein sich selbst
zu überlassen, sondern im Gegenteil: er bringt ihn aufs
trockene Land, sorgt ausserdem für seine Wiederbelebung,
sein Wohlsein, und führt ihn nach seinem Hause.
Aus dieser Erzählung könnt Ihr sehen, was und wieviel
mehr ich, Euer Erlöser zu tun gewillt bin. Ist des Herrn
Hand zu kurz, dass sie nicht heilen und retten könnte?
Mein Schrei am Kreuze «Es ist vollbracht» ist mein
Rettungsruf für eine ganze Welt.
Ich führe jede mir übertragene Aufgabe zu Ende. Vertraut
mir also und fürchtet Euch nicht.
Erwartet das Gute |
13. Juli |
Könnt Ihr eine erwartungsvolle, gläubige Haltung einnehmen?
Nicht wartend auf das nächste Unheil, das Euch überfallen
könnte, sondern so wie ein Kind in frohem Vertrauen das
nächste Geschenk erwartet?
Wirklicher Erfolg |
14. Juli |
Freut Euch von Herzen, dass Ihr meine Hand in all' den
Geschehnissen und Ereignissen des täglichen Lebens erkennt.
Unter meinem Schutze sind die Israeliten durch die Rote See gezogen;
so seid auch Ihr in allen Lebenslagen beschützt.
Verlasst Euch hierauf und geht ruhig vorwärts. Ihr
habt jetzt das Stadium des Erfolges erreicht. Ihr dürft
hieran nicht zweifeln, sondern Ihr müsst dies deutlich
sehen und es über jeden Zweifel erhaben wissen. Es ist
wahrhaftig und sicher so.
Im Ewigen Leben gibt es kein Alter. Habt also nicht Mitleid mit
Euch selbst, sondern empfindet nur Freude und Dankbarkeit.
Diese paar letzten Wochen waren wie das Ertrinken,
bevor Ihr Euch der Rettung bewusst wurdet. Geht jetzt
weiter vorwärts und erringt Euch alles. Schreitet furchtlos fort.
Singt auf Eurem Wege |
15. Juli |
Manche meiner Schüler mussten lange allein und ohne einen Freund
im Dunkeln verweilen. Sie schlugen sich tapfer durch und sangen dabei.
Auch Ihr könnt auf Eurem Wege singen! Fürchtet Ihr, dass ich
Euch Euren Fuss auf eine unsichere Leiter setzen lasse?
Es ist möglich, dass Ihr nicht seht, wie sie gestützt wird,
dass dies durch unsern höchsten Herrn verborgen gehalten wird.
Wenn ich Euch aber auffordere, sie zu betreten und ruhig
hinaufzusteigen – seid dann überzeugt, dass ich für die
Sicherheit Eurer Leiter gesorgt habe.
Wisst um meine göttliche Macht. Vertraut auf mich.
Verweilt in meiner Liebe. Lacht und seid zuversichtlich.
Lachen ist des Kindes Glaube an Gott und seine Güte.
Sucht Sicherheit bei mir als Zufluchtsort. Nichts kann
Euch erreichen oder Euch Schade zufügen. Das ist absolut
sicher.
Habt wirklich das Gefühl, wie wenn Ihr in einem mächtigen
Turme wäret, der stark bewacht wird und der allen
Anstürmen gewachsen ist, so dass Euch nichts geschehen kann.
Schweig und verstumme |
17. Juli |
Freut Euch, jubliliert! Ich habe Euch Beide noch viel zu
lehren. Denkt nicht, dass ich mich Euch entziehe, wenn
ich Euch jetzt nicht mehr von meiner Wirklichkeit enthülle.
Ihr geht jetzt durch einen Sturm. Da ist es genug, dass
ich bei Euch bin und sage «Schweig und verstumme» um
Wind und Wellen zu besänftigen.
Es war in der Stille der Bergeshöhen, dass ich meine
Jünger die Gesetze Meines Reiches lehrte, und nicht
mitten in einem Sturm.
So ist es auch mit Euch: Die Zeit der stillen Bergeshöhen wird
kommen, und dann seid Ihr in Ruhe mit mir zusammen und lernt Ihr.
Seid demütig vor Eurem Herrn |
18. Juli |
Furcht vor dem, was Andere sagen werden, ist Mangel
an Vertrauen zu mir. Dies darf nicht sein. Benützt alle
diese Schwierigkeiten zur Läuterung Eures Charakters.
Seht Euch selbst so, wie die Anderen um Euch herum
Euch sehen, und nicht wie Ihr wünscht zu sein, und seid
sehr niedrig und demütig vor Eurem Herrn.
Ich will Euch erhöhen «weil Ihr meinen Namen kennt».
Ihr müsst aber geläutert sein, um so erhöht werden zu können.
Wunderbares Geschehen |
19. Juli |
«Unser Herr und Gott, mit Freude im Herzen danken
wir dir für deine wunderbaren
Segnungen, die du uns
heute wie alle anderen Tage zuteil werden liessest.»
Ich bin bei Euch. Folgt in allen Dingen meiner Führung.
Ihr werdet staunen über die Wunder, die geschehen und
all' Eure Vorstellungskraft weit übertreffen. Ich leite
Euch. Jubelt bei diesem Gedanken; ich bin Euer Beistand
und Euer Freund. Erinnert Euch daran, dass für mich ein
Wunder nichts anderes ist als ein ganz gewöhnliches, natürliches
Geschehen ist. So ist dies auch für meine Schüler
– diejenigen, welche ich selbst ausgesucht habe. Es ist
aber ein Natur-Geschehen, das durch geistige Kraft
zustande gebracht wird; gerade darum betrachtet der
Mensch, welcher nur mit seinen Sinnen arbeitet und begreift,
es als etwas wider-oder über-natürliches.
Bedenkt auch, dass der rein materielle Mensch auf
Grund seiner Natur in Feindschaft steht zum Geiste
Gottes. Seid Euch davon bewusst und betet darum, Euch
noch viel mehr davon bewusst zu werden, dass kein Wunder
zu phantastisch ist, um nicht für Euch ein alltägliches
Geschehen zu sein, wenn Ihr durch Mich geführt und
gestärkt werdet.
Meine Kinder, die Kinder Meines Reiches sind eigenartige
Menschen, die sich abseits vom Gedränge halten,
ihre eigenen Hoffnungen hegen und Ziele verfolgen, und
auch andere als die gewöhnlichen Beweggründe und Begriffe
über Belohnung und Vergeltung haben.
Ihr seht das heutige, wunderbare Geschehen, das so
leicht zustande kam, so einfach und frei von irgendwelcher
anderen Hilfe – und Ihr seid erstaunt.
Hört gut zu, meine Kinder: Dies ist nicht so leicht entstanden
und so einfach geschehen. Es wurde erreicht als
Ergebnis von Stunden-, Tage-, Monate-langem, mühseligem
und zermürbendem, siegreich durchfochtenem Streit
des standhaften und unwankelbaren Willens zur Selbstbeherrschung
und des inbrünstigen Verlangens, Meinen
Willen zu tun und Meiner Lehre nachzuleben.
Durch geduldiges Ertragen von Mühe und Plage, von Spott und
Hohn erwerbt Ihr Euch die geistige Kraft, die Wunder wirkt.
Führt meine Weisungen genau aus und überlasst es mir,
für die Ergebnisse zu sorgen. Tut dies so gehorsam und
getreulich, wie Ihr erwartet, dass ein Kind eine ihm gegebene
Regel beim Bearbeiten einer Rechenaufgabe befolgt
und dabei ganz genau weiss, dass das Ergebnis richtig
sein muss, wenn es bei der Ausführung der Aufgabe
die Vorschriften genau beachtet.
Erinnert Euch auch daran, dass die Gebote, welche ich
Euch erteilt habe, durch mich in der unsichtbaren Welt
schon vorher ausgearbeitet und vorgesehen wurden, um
die für Euren Fall und Eure Umstände benötigten Ergebnisse
zu erzielen. Befolgt meine Vorschriften daher getreulich.
Vergegenwärtigt Euch, dass in Ihnen die absolute
Vollkommenheit der Göttlichen Führung liegt.
Das Befolgen einer menschlichen Vorschrift – und
wäre sie auch durch den weisesten Mann der Welt erlassen –
könnte zu einem Misserfolg, zu einem Unglück
führen. Denn das Wissen um Euer persönlichstes Leben,
Euren Charakter, Eure schwachen Seiten und Eure Anfälligkeit
für Versuchungen muss ja bei ihm bis zu einem
gewissen Grade unvollkommen sein.
Wenn Ihr aber Meiner direkten Leitung Gehör gebt,
bedeutet dies, dass Ihr Vorschriften befolgt, die mit der
umfassendsten Kenntnis sowohl von Euch selbst, als auch
von dem gewünschten Endergebnis erteilt wurden.
So war es eigentlich vorgesehen: dass jeder einzelne
Mensch auf diese Weise mit Mir zusammen, unter Meiner
Führung und gestärkt durch die Göttliche Kraft, tätig
sein sollte.
Habe ich Euch nicht gelehrt, Einfachheit lieb zu haben?
Lasst die Welt denken und sagen, was sie will – die
irdischen Ziele und Ränkespiele sind nichts für Euch. Oh,
meine Kinder, nehmt dies doch von mir an: Einfachheit
bringt Euch Ruhe und Sicherheit und Kraft.
Der Welt mag das töricht erscheinen – lasst sie! Für
mich ist es ein Vorgeschmack der Göttlichkeit. Lasst Euch
nie durch den Masstab der Welt leiten. Mein Masstab ist
der einzig richtige für Euch.
Loben und Preisen |
21. Juli |
Ich lehre Euch Beide meine Weise durch Loben und
Preisen Berge zu versetzen. Wenn Ihr Schwierigkeiten
begegnet, denkt an alles, wofür Ihr dankbar zu sein habt.
Lobt und preist dann Gott in einem fort und so hingegeben,
wie Ihr nur könnt.
Gebt IHM ständig Euren Dank. Damit versetzt Ihr
Berge – mit dem Lobpreisen aus dankerfülltem Herzen.
Wunder aller Zeiten |
22. Juli |
Verweilt in mir. «Wer an mich glaubt, der wird die
Werke auch tun, die ich tue, und er wird grössere als
diese tun; denn ich gehe zum Vater.»
«Grössere Werke!» Der Blinde wurde sehend, der Lahme
wandelte, der Aussätzige wurde gereinigt, den Armen
wurde das Evangelium gepredigt, «und er wird grössere
Werke als diese tun; denn ich gehe zum Vater».
Wunder der Welt! Wunder aller Zeiten! Gottes Macht
geoffenbart im gläubigen Menschen. Gottes Macht Segen
verbreitend durch die Handlungen des vom Heiligen Geist
beseelten Menschen. Erhebt Euch aus dem Grabe der
Krankheit, der Armut, des Zweifels, des Kleinmuts, der
Beschränkung. «Mache dich auf, werde licht; denn dein
Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf
über dir!»
Welch wunderbare Zukunft liegt vor Euch Beiden.
Eine Zukunft der unbegrenzten Macht, um Anderen Segen
zu bringen. Seid nichts anderes als Kanäle – stellt Euch
dafür zur Verfügung. Betet und bittet «So ihr in mir
bleibet und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr
bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren» und
ebenso auch denen, für welche Ihr bittet.
Legt alle Arbeit nieder, bis ... |
23. Juli |
«Gnade sei mit euch und Friede von Gott.»
Meine Kinder, dieser Friede ist wahrlich höher denn
alle Vernunft. Diesen Frieden kann kein Mensch Euch
nehmen. Kein Mensch hat die Macht, diesen Frieden zu
stören.
Nur Ihr selbst könnt die Welt mit ihren Sorgen und
Verwirrungen einlassen. Ihr könnt der Furcht und Mutlosigkeit
Eintritt gewähren. Ihr könnt dem Räuber die
Türe öffnen, damit er Euren Frieden breche und zerstöre.
Stellt Euch selbst die Aufgabe, niemandem zu erlauben,
Euren Frieden zu stören, Euer Herz ruhig zu halten und
mit mir zusammen zu sein. Legt jegliche Arbeit nieder,
brecht alle Berührung mit Andern ab – bis dieser Friede
wieder hergestellt ist. Lasst nicht die Menschen rund um
Euch herum den Frieden Eures Herzens und Eures Geistes
stören. Lasst keinen Menschen, der diesen Frieden selbst
nicht hat, keine Unruhe, keinen Ärger, keine Widerwärtigkeiten
ihn auch nur für einen Augenblick unterbrechen.
Betrachtet jede Schwierigkeit als eine Übung, die
Euch lehren soll, diesen Frieden zu erringen. Was Ihr
auch unter Handen habt, was es auch sei das Eure Arbeit
unterbricht – nehmt Euch fest vor, dafür zu sorgen, dass
niemand und nichts die Harmonie Eures wirklichen ICH
berühren kann, das mit mir im Heiligtum des Vaters verborgen ist.
Bleibt in meiner Nähe |
24. Juli |
Bleibt nahe bei mir, dann werdet Ihr den Weg wissen,
denn ich bin der WEG – wie ich schon meinen Jüngern
sagte. Das ist die Lösung aller irdischen Probleme.
Bleibt nahe, ganz nahe bei mir. Denkt, handelt und
lebt in meiner allernächsten Umgebung. Wie dürfte da
irgend ein Feind Euch angreifen, wenn Ihr durch mich
beschützt werdet! Das ist das Geheimnis aller Macht, allen
Friedens, aller Reinheit, allen Einflusses: dieses Verbleiben
in meiner unmittelbaren Nähe.
Verweilt in mir – Lebt in meiner Gegenwart – Freut
Euch in meiner Liebe – Dankt, und lobt den Herrn ununterbrochen
– Dann werden Wunder sich entfalten.
Wundersames Leben |
25. Juli |
Ich bin Euer Herr – Der Herr über Euer Leben – Der
Überwacher Eurer Tage, Eurer Gegenwart und Eurer
Zukunft. Überlasst das Entwerfen von Plänen ruhig mir.
Handelt aber so, wie ich Euch heisse.
Ihr seid Beide nun in das Gott-geleitete Leben eingetreten.
Denkt darüber nach, was das bedeutet: Durch
Gott geschult und durch Gott geführt zu werden.
Gibt es irgend etwas auf der Welt, das zu wunderbar
wäre für solch ein Leben? Beginnt Ihr zu begreifen, wie
herrlich das Leben mit mir zusammen sein kann?
Seht Ihr jetzt, dass nichts übles Euch widerfahren kann?
Vergesst – Vergebt |
26. Juli |
Erfüllt die Welt mit Liebe und Lachen, ganz unbekümmert
um alle Pein und Qual, die hinter Euch liegen.
Vergesst, vergebt, liebt und lacht.
Handelt Allen gegenüber, wie wenn es Mich gälte, mit
Liebe und Rücksicht.
Lasst nichts von dem, was Andere Euch antun, Eure
Haltung ihnen gegenüber beeinflussen.
Ich gehe mit Euch, meine Kinder. Oh! ich tue dies nicht
allein nur, um Euch zu führen, Euch beizustehen, zu stärken
und zu stützen, sondern auch zu meinem eigenen
Trost, zu meiner eigenen Freude.
Wenn ein liebevolles Kind bei Euch ist, bedeutet seine
Anwesenheit dann nur, dass Ihr ihm Schutz und Hilfe
angedeihen lassen sollt?
Bedeutet es nicht vielmehr auch, dass Ihr an seiner
beglückenden Einfachheit, seiner Liebe, seinem Vertrauen,
Freude, Erheiterung und Trost finden dürft?
Seht, so steht es auch in Eurer Macht, Meinem Herzen
Glück und Freude zu schenken.
Ich bin Euer Schutz und Schild. Kein Anfall der Welt
kann Euch Schaden zufügen. Seid Euch davon bewusst,
dass sich zwischen Euch und allem Spott und Hohn ein
starker, schützender Schild befindet. Übt Euch im Anfühlen
hiervon, bis Ihr soweit seid, dass nichts mehr die
Macht hat, Euren inneren Frieden zu stören. Dann habt
Ihr wahrlich einen wunderbaren Sieg errungen.
Ihr wundert Euch manchesmal, warum es gestattet
wird, dass Ihr in Euren Entschlüssen auch Fehlentscheide
trefft, wo Ihr doch gerade in diesen Fällen so ernstlich
bestrebt wart, ausschliesslich meinen Willen zu tun.
Dazu kann ich sagen, dass dies nicht unabsichtlich geschieht.
Denn Ihr könnt all' Eure vielen Aufgaben nicht
frei von Schwierigkeiten erlernen, und diese Fehler waren
unbedingt nötig, um Euch etwas deutlich beizubringen.
Nicht dem, der mühelos durchs Leben wandert, wurde
die Verheissung des Vaters gegeben, sondern dem, der
Mühen und Schwierigkeiten überwindet.
Lernt daher rasch Eure Aufgabe, um in Eurer Umgebung,
wie auch in Eurem Herzen den Frieden rasch zu
erringen. Und denkt daran, dass das Überwinden nie
ein überwinden Desjenigen ist, der zu den Schwierigkeiten
den äusseren Anstoss gegeben hat, sondern ein
überwinden Eurer eigenen Schwächen und falschen Einstellungen
in Euren Wesen, die durch ihn aufgerüttelt
wurden.
Kein geringerer Masstab als Mein Masstab darf der
Eure sein. «Darum sollt Ihr vollkommen sein, gleichwie
euer Vater im Himmel vollkommen ist.»
Sonnenbeschienene Lichtungen |
29. Juli |
Glaubt nicht, dass der Leidensweg allein der einzige
Weg ist, der in Mein Reich führt. Es gibt auch Sonnenbeschienene
Lichtungen im dunklen Walde, und von lieblichen
Blumen umsäumte Wege, auf welchen die Schritte
und die Herzen der Menschen zu mir gezogen werden. Da
gibt es Vögel und frohes Gelächter, Schmetterlinge und
warme, Leben-spendende Sommerluft, und begleitet von
diesen Freunden kann der Freuden-Weg in Mein Reich
beschritten werden.
Rauh und unfreundlich, kalt und trostlos, dornbesetzt
und steinig, – nicht alle meine Wege sind so.
Überlasst alles mir – die Wahl der Wege – die
Führung auf dem Wege. Wenn aber das wärmende
Sonnenlicht Euch ruft, empfangt es dann mit Freuden.
Selbst in der Geisteswelt entsteht Würdigung aus
gegenteiliger Erfahrung. Wem könnte das häusliche, wärmende
Herdfeuer wertvoller und willkommener sein als
dem Wanderer, der sich seinen Weg über mühsame Bergpfade
und durch den verblindenden Sturm erkämpft hat?
Nehmt Euch die folgenden, ermutigenden Worte zu Herzen:
«Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über
euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so
ein Ende gewinne, dass ihr's könnet ertragen.»
Die Welt ist nicht Mein Reich. In der Welt werdet Ihr
Angst und Trübsal haben, aber «seid getrost, ich habe die
Welt überwunden». Verbindet Euer Leben mit mir, dem
siegreichen Christus, dann werdet Ihr auch an der Freude
und dem errungenen Frieden teilhaben.
Belohnter Glaube |
30. Juli |
Denkt viel nach über meine Diener aus alten Zeiten.
Wie Abraham damals, als er noch keine Kinder hatte, dem
Versprechen glaubte, dass in seinen Nachkommen alle
Völker der Erde gesegnet würden.
Wie Moses die Kinder Israels durch die Wüste führte
in der festen Überzeugung, dass sie schliesslich das Gelobte
Land erreichen werden.
Durch alle Zeiten hin gab es immer Solche, die gehorchten
und glaubten ohne erst gesehen zu haben, und deren
Glaube belohnt wurde. So wird es auch mit Euch geschehen.
Macht mir das Geschenk eines mutigen, dankbaren
Herzens. Der Mensch beweist seine Grösse durch seine
Kraft, in seinem Leben Anlass zu Dankbarkeit zu finden.
Wenn das Leben hart erscheint, Schwierigkeiten sich
häufen, dann, gerade dann schaut nach dem aus, wofür
Ihr dankbar sein könnt.
Das Opfer, das Anbieten eines Dankfestes, ist wahrlich
süsser Weihrauch, der durch den arbeitsreichen Tag zu
mir emporsteigt.
Sucht eifrig nach etwas in jedem Geschehen, worüber
Ihr glücklich, wofür Ihr dankbar sein könnt, und bald
wird es nicht mehr nötig sein zu suchen.
Bald werden die Gründe für Freude und Dankbarkeit
ganz von selbst kommen, um Eure liebenden Herzen zu
grüssen.
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