I c h   r u f e   E u c h
 
A U G U S T



Gesegneter Bund 1. August

«Ich will dich nicht verlassen, noch von dir weichen.»

Es gibt auf Erden keinen Bund, der mit dem zwischen einer Seele, die Mich liebt und Mir vergleichbar wäre.

Unbeschreiblich kostbar und alle menschlichen Vorstellungen übersteigend ist diese Freundschaft.

Durch das Verschmelzen von Herz, Seele und Wille entsteht ein Eins-Sein, das nur Denen einigermassen zu Bewusstsein kommen kann, die es erleben.

Ernte 2. August

Ich gebe gerne meinen Segen in reichem, überströmendem Masse. Aber wie beim Säen muss erst der Boden vorbereitet sein, bevor die Saat empfangen werden kann.

Eure Aufgabe ist die Vorbereitung des Feldes, – Meine, den Saat-Segen in die geöffnete Erde zu senken.

Zusammen haben wir Teil an der Ernte und erfreuen uns daran.

Verwendet mehr Zeit auf die Bearbeitung des Landes. Beten macht es fruchtbar. Ihr könnt so viel zu dieser Vorbereitung tun.

Schenkt mir jeden Augenblick 3. August

Meine Kinder, wie teuer ist meinem Herzen der Ruf aus Liebe, der mich ganz verlangt, der will, dass jede Handlung, jeder Gedanke, jedes Wort, jeder Augenblick Mein sei.

Wie gering ist das Verständnis dessen, der meint, dass Geld, das er zur Verwendung für dieses oder jenes gute Werk zur Verfügung stellt, die grosse Gabe sei, die er anbieten könne. Vor allem verlange ich Liebe, wirkliche, warme, kindliche Liebe, die vertrauende, verstehende Liebe, – und die Gabe, die ich danach am meisten schätze, ist das Geschenk der Augenblicke, aller Augenblicke.

Ich glaube aber, dass es selbst – nachdem das stürmische Verlangen der Liebe mir zu dienen, mir das ganze Leben, jeden Tag, jede Stunde angeboten hat, selbst dann noch eine zeitraubende und schwierige Aufgabe ist, die Übergabe jedes Augenblicks zu erlernen. So zum Beispiel: die kleinen Pläne, die Ihr vorhattet und auf meinen Wunsch hin gerne aufgegeben habt, oder: die kleinen Handreichungen, die Ihr freudig tatet.

Seht Mich in allem, dann wird Euch alles leicht fallen.

Dies ist eine unvergleichliche Einweihungszeit. Erinnert Euch aber daran, dass der Pfad der Einweihung nicht für Alle offen steht, sondern nur für die, welche den Schmerzensruf der Welt vernommen haben, die einen Erlöser braucht, und anderseits das leise Bitten des Erlösers hörten, der Jünger braucht, durch welche er sein grosses Erlösungswerk freudig vollbringen kann.

Ewiges Leben 4. August

Meine Kinder, Ihr werdet Beide noch Grosses für mich tun. Herrlichkeiten tun sich auf und Wunder geschehen. Das Leben ist ein erhabenes Ganzes.

Nehmt dieses wunderbare Ewige Leben mehr und mehr in Euer Wesen auf. Es ist der Strom des Ewigen Lebens, der durch den Geist, die Seele und den Körper hinfliesst und dabei reinigt, heilt, ersetzt, die Jugend erneuert, und mit derselben Wunder-wirkenden Kraft von Euch zu Andern strömt.

«Das aber ist das Ewige Leben, dass sie dich ... und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.» Sucht mich daher durch ständige Berührung immer mehr und mehr kennen zu lernen.

Macht mich zum alleinigen Mittelpunkt Eures Tages, dessen Ihr Euch ununterbrochen bewusst seid. Sucht weniger zu handeln, aber mehr zustande zu bringen, zu gewinnen. Handeln ist Tätigkeit an sich; vollbringen ist erfolgreiche Tätigkeit.

Erinnert Euch daran, dass das Ewige Leben das einzige bleibende Leben ist, und dass alles, was nicht in der Macht meines Geistes, meines Lebens, getan wird, nur vergänglich ist. Alles was in diesem Geist und Leben geschieht, ist unsterblich – unvergänglich.

«Und ich gebe ihnen das Ewige Leben, und die werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reissen.» Darum bedeutet das Ewige Leben auch Geborgenheit, Sicherheit. Verweilt mehr und mehr im Bewusstsein dieser Geborgenheit, dieser Sicherheit.

Stunde der Not 5. August

Ich bin Euer Heiland, Eure Freude, Euer Herr. Ihr bittet mich, Euren Meister, zu Euch zu kommen. Wusstet Ihr denn nicht, dass ich schon hier bin? Auf leisen Sohlen komme ich in Eure Nähe.

Eure Stunde der Not ist der Augenblick meines Kommens. Könntet Ihr mein Verlangen, Euch beistehen zu dürfen, erfassen, dann würdet Ihr wissen, dass ich kein gequältes Bitten und Flehen brauche.

Eure Not allein genügt schon, um mich herbei zu rufen.

Verweilt in der Stille 6. August

Ruht Euch mehr bei mir aus. Wenn ich, der Sohn Gottes, solche Zeiten der stillen Vereinigung mit Meinem Vater benötigte, allein, fern von allem Lärm und Getriebe, – dann braucht doch sicherlich Ihr sie such.

Das Wiederanfüllen mit dem Geiste ist eine Notwendigkeit; dieses in der Stille verweilen, und sich auf das allerinnerste Eures Wesens zurückziehen – von Allem losgelöst, allein mit mir.

Aus solchen Stunden geht Ihr neu geladen hervor mit der Kraft, um zu segnen und zu heilen.

Alles ist gut 7. August

Meine erhaltende, schützende Kraft versagt nie, nur Euer Sich–ihrer–bewusst–werden. Es geht nicht darum, ob ich Euch einen Zufluchtsort vor dem Sturme bieten kann, sondern darum, dass Ihr das sichere Gefühl der völligen Geborgenheit an diesem Zufluchtsort vermisst. Jede Anwandlung von Angst, jeder Zweifel, ist ein Vergehen gegen meine Liebe.

Oh, meine Kinder, vertraut mir doch! Übt Täglich, ja viele Male jeden Tag und sagt; «Alles ist gut».

Sagt es, wiederholt es, bis Ihr es glaubt, es wisst.

Das Gesetz vom göttlichen Beistand 8. August

Verlasst Euch allein auf mich. Sucht keine andere Hilfe. Gebt Euch völlig im Geiste des Vertrauens aus, dass mehr folgen wird, um die entstandenen Lücken aufzufüllen.

Leert Eure Gefässe rasch, um Euch des göttlichen Beitrages zu versichern.

Soviel wie Ihr zurückhaltet, soviel werdet Ihr von mir weniger empfangen. Das ist das Gesetz des göttlichen Beistandes.

Wer etwas festhält, nicht weitergibt, der zeigt dadurch Furcht vor der Zukunft und einen Mangel an Vertrauen auf mich.

Wenn Ihr mich bittet, Euch aus Armut und Not zu retten, dann müsst Ihr mir zugleich auch völlig vertrauen. Tut Ihr das nicht, und ist Euer Gebet, Euer Glaube echt und wahr, dann muss ich Eure Bitte um Hilfe zuerst auf die Weise beantworten, wie einer es tut, welcher einen Ertrinkenden, der sich selbst zu retten sucht und dabei verzweifelt um sich schlägt, aus dem Wasser holt.

Er macht ihn noch hilfloser und noch machtloser, bis er gänzlich dem Willen und der Gnade des Retters ausgeliefert ist. So müsst Ihr meine Führung verstehen. Vertraut mir gänzlich, vertraut mir absolut.

Gebt alles aus, was Ihr habt. Ich werde für das Wiederanfüllen des Vorrats sorgen. Ihr habt mich Beide gebeten, den göttlichen Beistand verstehen lernen zu dürfen. Es ist die schwerste Aufgabe, welche meine Kinder zu lernen haben. Sie sind so total vom Materiellen abhängig geworden, dass sie dies nicht mehr verstehen können. Ihr müsst so leben, wie ich es Euch heisse. Verlasst Euch auf mich.

Anstrengung und Erholung 9. August

Kommt zu mir, sprecht mit mir, verweilt bei mir, dann werdet Ihr wissen, dass mein Weg ein zuverlässiger Weg ist, und meine Pfade sichere Pfade sind.

Kommt ganz nahe zu mir.

Dringt tief in den Boden Meines Reiches ein. Anstrengung und Erholung – eine Verbindung von beiden.

Verirrte Schafe 10. August

Meine Kinder, gegen das Sich–Verirren gibt es nur ein Heilmittel: so nahe bei mir zu bleiben, dass kein fremder Einfluss, keine Versuchung, rein gar nichts zwischen uns Beide kommen kann.

Im sicheren Gefühl, dass Ihr nur an meiner Seite zu bleiben braucht, und im sicheren Wissen, dass ich der richtige Weg selbst bin, kann nichts Euch verhindern diesen Weg zu beschreiten, kann nichts Euch dazu bringen Euch zu verlaufen, Euch zu verirren.

Ich habe Frieden versprochen, aber nicht Musse: Gemütsruhe und Trost, aber nicht Vergnügungen. Ich habe gesagt «In der Welt habt ihr Angst»; glaubt daher – wenn Ihr auf Widerstand stosst – nicht, Ihr seid im Stich gelassen, oder nicht gut geführt worden, denn ich habe gesagt «In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden».

Lernt daher von mir, welch überwältigende Macht ein Mensch hat, der – obgleich er bespieen, geschlagen, missverstanden, verlassen, gekreuzigt wurde – doch sehen konnte, dass sein Werk durch all dies nicht beeinflusst wurde, und doch triumphierend von seinem Kreuze aus rufen konnte «Es ist vollbracht». Nicht die Pein, der Spott, der Todeskampf, sondern seine Aufgabe.

Lasst diesen Gedanken Euch trösten. Mitten im Misserfolg, Streit, in der Beschimpfung und im Leiden müssen meine Freunde und Engel auch jetzt bereit sein, den Ruf ertönen zu lassen: «Es ist vollbracht.»

Ihr seid mein 11. August

Ja! Erinnert Euch immer daran, dass ich Euch aus der Dunkelheit zum Licht führe, aus der Unruhe zur Ruhe, aus der Unordnung zur Ordnung, aus Fehlern und Misserfolgen zur Vollkommenheit.

Vertraut mir daher völlig und fürchtet nichts; hofft unentwegt und schaut immer auf zu mir, dann werde ich Eure sichere Stütze sein.

Ich und mein Vater sind Eins. Sollte Er, der aus dem Chaos die geordnete, schöne Welt schuf, der den Sternen ihre Bahn wies und jede Pflanze ihre Jahreszeit kennen hiess, – sollte Er nicht im Stande sein, in Eurem kleinen Chaos Frieden und Ordnung zu stiften?

Und Er und Ich sind Eins, und Ihr seid Mein. Eure Angelegenheiten sind die Meinen. Es ist meine göttliche Aufgabe, meine Angelegenheiten zu ordnen, darum werden die Euren auch durch mich geregelt.

Beherrscht die Welt 12. August

Erinnert Euch daran, dass kein Gebet unbeantwortet bleibt. Erinnert Euch auch daran, dass in dem Augenblick, da Euch etwas unrichtig erscheint, oder ein Mensch nicht so handelt, wie Ihr es von ihm erwartet hattet, – dass in dem Augenblick Eure Verpflichtung und Eure Verantwortung beginnt, für das Rechtsetzen des Unrechts, oder für eine Veränderung der Haltung des betreffenden Menschen zu beten.

Weicht Eurer Verantwortung nicht aus. Was ist unrichtig in Eurem Lande, mit seinen Staatsmännern, seinen Gesetzen, seinen Bewohnern? Überlegt Euch das ruhig und macht Eure Erkenntnisse zum Gegenstand Eurer Gebete. Ihr werdet sehen, wie Menschenleben, mit denen Ihr nie in Berührung kamt, sich verändern werden; wie auf Euer Beten hin Gesetze erlassen werden und viel Unheil abgewendet werden kann.

Ja! Lebt in einem Weiten Sinne, Lebt um zu dienen und zu erhalten. Vielleicht verlasst Ihr nie das eine Zimmer, in dem Ihr wohnt, und könnt doch eine der mächtigsten, das Gute in Eurem Lande und in der ganzen Welt fördernden Kräfte sein.

Vielleicht seht Ihr nie das grossartige Werk, das Ihr ausführt; aber ich sehe es und die bösen Kräfte sehen es. Oh, es ist ein herrliches Leben, das Leben eines Menschen, der beschützt und rettet, der Schulter an Schulter mit mir zusammen arbeitet. Begreift dies mehr und mehr.

Lebt mit mir zusammen, habt Teil an meinem Leben.

Vollkommenheit 13. August

Ich bin immer Euer Führer und Helfer von Dunkelheit zum Licht, von Schwäche zur Kraft, von Sünde zur Seligkeit, von Gefahr zur Geborgenheit, von Armut zum Reichtum, von Gleichgültigkeit zur Liebe, von Rache zur völligen Vergebung.

Lasst Euch eine Vergleichung mit den Menschen rund um Euch herum nie genügen. Haltet Euch immer meine Worte vor Augen «Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist». Weicht nie von diesem Masstabe ab.

Mache es jeder für sich selbst zur Regel, seinen Charakter zu prüfen, in seiner Beziehung zum Leben, zur eigenen Familie, zu Freunden und Bekannten, zur Heimat, zur Arbeit.

Trachtet herauszufinden, wo ich unter den gleichen Verhältnissen oder Umständen anders handeln würde. Überlegt Euch, wie am besten dieser oder jener Fehler ausgemerzt, diese oder jene Sünde, verkehrte Auffassung oder Unterlassung vermieden werden könnte.

Solch ein Rückblick wäre mindestens einmal in der Woche nötig.

Mein reichstes Geschenk 14. August

Leben – geistiges, seelisches, körperliches, – Leben in Fülle, in Freude, in Kraft – das alles kam ich Euch zu schenken.

Glaubt Ihr nicht, dass mein Herz traurig darüber war, dass nur so Wenige diese herrliche Gabe annehmen wollten?

Stellt Euch vor: das reichste, auserlesenste Geschenk der Erde hingehalten – frei greifbar für Jeden – und kein Mensch nahm, sich die Mühe auch nur seine Hand danach auszustrecken, um es zu ergreifen.

Ist das möglich? Mein Geschenk, das reichste, das der Himmel anzubieten hat, diese kostbare Gabe des vollen Lebens – und der Mensch wendet sich ab, weist sie ab, will sie nicht haben.

Seid Ihr nicht auch so! Eilt Euch, um mein Geschenk zu empfangen – es zu gebrauchen.

Keine Strafe 15. August

Ich will Eure Anstrengungen leiten. Ihr werdet nicht für Sünden aus vergangenen Zeiten bestraft. Achtet auf meine Worte, die ich Euch von Anfang an täglich offenbart habe, und handelt in Allem nach meinen Weisungen.

Ich habe einen Plan, der nur auf diese Weise enthüllt, offenbart werden kann. So selten finde ich zwei Seelen in völliger Eintracht vereinigt, die nichts anderes wollen, als nur Meinen Willen ausführen, nur Mir dienen. Die Vereinigung der beiden Seelen wirkt Wunder.

Ich habe Euch gesagt, wie ich mich danach sehne, von Euch Gebrauch zu machen. Schon längst wäre die Welt zu mir gebracht worden, hätte ich viele solcher Paare von zwei gleichgesinnten Seelen zur Verfügung gehabt.

Es ist immer zwei und zwei.

Arbeitet nicht in Übermüdung 16. August

Ruht Euch gut aus. Es ist unrichtig, Arbeit erzwingen zu wollen. Ruht – bis das Leben, das Ewige Leben, das durch Eure Adern, Herzen und Geister strömt, Euch anspornt, Euch wieder zu regen – dann wird beglückende Arbeit folgen.

Arbeit, die in Übermüdung ausgeführt wurde, zählt nicht.

Ruht Euch aus, Erinnert Euch daran, dass ich Euer Arzt und Heiler von Seele und Körper bin.

Erwartet von mir Heilung, Erholung und Frieden.

Die Natur lacht 17. August

Ich komme, ich komme, Ihr habt mich nötig. Haltet Euch viel hier draussen auf, in meinem Sonnenschein, in meiner herrlichen Luft – ich bin bei Euch und lehre Euch.

Das würde Ferien für Euch überall bedeuten, wo es auch sei. Der Sonnenschein hilft das Herz des Menschen glücklich zu machen; er ist das Lachen der Natur.

Geht viel ins Freie. Meine Medizinen sind Sonne und Luft, Vertrauen und Glaube.

Vertrauen ist die geistige Sonne, die Euer Wesen mit göttlichem Geist umhüllt. Glaube ist das Einatmen des göttlichen Geistes durch die Seele.

Geist, Seele und Körper brauchen Hilfe. Nehmt meine Behandlung mit Freude auf; rückt näher zu mir.

Die Natur ist oft meine Pflegerin für ermüdete Seelen und erschöpfte Körper. Gebt ihr Beide ruhig die freie Hand.

Steine und «Der Weg» 18. August

Ich bin hier. Kein Abstand trennt mich von Euch. In der geistigen Welt messen wir nicht nach irdischen Meilen. Ein unrichtiges Wort, ein durch Furcht entstandener Misserfolg, eine unfreundliche Kritik – das schafft trennende Abstände zwischen einer Seele und mir. Eure Schulung muss streng und schwer sein, damit Ihr später Eure Arbeit für mich unbehindert ausführen könnt.

Ihr sucht meine Gegenwart und sie, die suchen, werden finden. Es geht dabei nicht so sehr um das menschliche Suchen, sondern um das menschliche Bewusstsein, die rückhaltlose Unterwerfung unter Meinen Willen in allen kleinen, wie auch in allen grossen Dingen des Lebens. Sie ist es, die meine Führung erst möglich macht.

Ihr wisst welch ein Unterschied es ist, ob man ein frohes, liebes, vor Freude hüpfendes Kind auf einen Weg mit sich nimmt, wobei das Kind unsern Weisungen gerne folgt, unsere Entscheidung über jedes Abbiegen nach rechts oder nach links ohne weiteres annimmt, – oder ob man ein Kind bei sich hat, das widerspenstig ist und – da es sich nicht fügen will – gezwungen werden muss, obwohl es vielleicht in ruhigen Augenblicken selbst zugibt: «Ja, ich will mit Dir zusammengehen, denn ich kann ja gar nicht alleine zurückbleiben, – aber ich hasse diesen Weg.»

Es kommt bei meinen Schülern nicht so sehr auf den Weg selbst, sondern darauf an, dass sie auf diesem Wege voll Liebe, und voll Freude über die Führung jubeln und jauchzen. Ihr seid bereit für meine Führung, aber Ihr Beide freut Euch nicht so wie Ihr solltet, über die kleinen, täglichen Steine des Anstosses auf Eurem Wege.

Ein menschlicher Tempel 19. August

Beugt Euch tief vor mir. Verehren ist nicht dasselbe wie anflehen, obwohl beide ausdrücken, wie nötig der Mensch mich hat. Beugt Euch tief in Eurer verehrenden Anbetung, und seid Euch nicht nur meiner Menschlichkeit, sondern such meiner göttlichen Majestät bewusst.

Wenn Ihr demütig anbetend niederkniet, will ich Euch sagen, dass ich damals, als ich Eure Menschlichkeit auf mich nahm, dies in dem Verlangen tat, Euer Menschtum zu meiner Göttlichkeit emporzuheben.

Die Erde gab mir das Beste, was sie hatte, – einen menschlichen Tempel – um mein göttliches Wesen damit zu umhüllen, – und ich brachte ihr den Besitz, das Recht der Göttlichen Macht, der Göttlichen Liebe, der Göttlichen Kraft, die für alle Zeiten in denjenigen meiner Kinder Ausdruck finden sollen, welche mich empfangen, mir ihre Herzen öffnen und trachten, das von mir vorgezeichnete Leben zu leben.

Darum – wenn Ihr in tiefer Demut niederkniet, richtet dann Eure Augen gen Himmel, und werdet Euch der Majestät, der Macht, der Schönheit bewusst, die Euch zuteil werden kann. Erinnert Euch daran: es gibt keine Grenzen für mein Geben, sie könnten höchstens bestehen für Euer Empfangen.

Oh Jubelt über die Wunder, die zu erleben Ihr auserkoren seid, und – wenn Ihr sie im Gebet erblickt – wachst in meiner Stärke, erfüllt vom Verlangen sie zu erlangen.

Scham und Reue 20. August

Meine Kinder! Ja! «Schild vor Verachtung und Spott und Schutz vor Zanken und Toben.» Wie oft habe ich meine Schüler schon vor ihrer eigenen Selbstverhöhnung, vor ihrem eigenen Sich-selbst-ausschelten beschützen müssen.

Mein armer Petrus hätte nie meine Arbeit fortsetzen können, hätte nie den Mut gehabt weiterzuleben, oder hätte es nie gewagt, für mich zu leben, wäre nicht die zarte Liebe gewesen, mit der ich ihn einhüllte. Nicht vor dem Zorn Meines Vaters, der die All-Liebe ist, musste ich ihn beschützen, nicht vor dem Spott meiner Feinde, noch vor dem Groll und Rachegefühl meiner Freunde – Nein! sondern vor dem Hass des Petrus selbst.

Und meinen Nachfolgern von heute geht es genau so wie denen von damals. Auch zu ihnen kommen Scham, Zerknirschung und Abscheu vor sich selbst, vor dem schwachen Selbst. Dabei meinten sie so stark und so tapfer für mich zu sein! Und dann muss ich sie mit einem Schild von Liebe beschützen, sonst würden sie nie mehr den Mut aufbringen, um zu kämpfen und zu erobern. Aber dieses dem wirklichen Ich unverwandt ins Auge Schauen muss sein – Scham, Reue, Gewissensbisse müssen kommen.

Das ist ein Entwicklungsstadium, aber eben nur ein vorübergehendes Stadium. Was wäre der Nutzen der herrlichsten Flügel eines Schmetterlings, wenn er erdgebunden bliebe, niedergedrückt durch die Erinnerung an sein unscheinbares, armseliges Raupenstadium?

Darum sage ich heute zu Euch Beiden: verweilt mit Euren Gedanken auch nicht einen einzigen Augenblick bei Euren Sünden, Fehlern, Misserfolgen, und schlechten Gewohnheiten der Vergangenheit.

Ihr müsst sein als Einer, der in einem Wettrennen läuft, strauchelt, fällt, sich wieder aufrafft und so rasch wie nur möglich zum Ziele weitereilt. Was würde es ihm nützen, wenn er stehen bliebe, um die Stelle zu untersuchen, an der er fiel, dort Tränen zu vergiessen über den Zeitverlust und über seine Kurzsichtigkeit, die es ihm unmöglich machte, das Hindernis zu sehen und zu vermeiden?

Genau so verhält es sich mit Euch, und darum auferlege ich Euch als Gebot: Kein Zurückblicken! Gebt Euch selbst und allen, mit denen Ihr bisher in Berührung gekommen seid, vom heutigen Tage an einen neuen Start eine, neue Chance. Erinnert Euch nicht mehr an ihre Sünden und Fehler, noch an Eure eigenen. Diese Erinnerung ist zu vergleichen mit einer widrigen Strömung, die den Schwimmer behindert.

Als ich meine Jünger aussandte, jeweils zwei und zwei, lautete meine Anweisung: «Keine Zettel mit Notizen, keine zwei Röcke, kein Geld», die buchstäblich und auch im übertragenen Sinne ausgeführt werden musste. Legt auf dem Lebenswege alles zur Seite, was unwichtig ist. Entledigt Euch all dessen, was Euch hindern könnte, frühere Unvollkommenheiten Anderer – das Gefühl von Misserfolgen.

Wandert unbeschwert, mit einem leichten Herzen; ein leichtes Herz bedeutet ein Gewicht von grossem Einfluss. Meine Kinder, ich liebe Euch.

Gebrochene Stimmen 21. August

Siehe, ich mache alles neu. Es ist nur der erdgebundene Geist, der sich nicht emporschwingen kann. Jede Segnung, die ich Euch sende, jede Freude, jedes Freisein, das Ihr der Armut und Mühsal abgerungen habt, löst wieder eine der Bindungen, die Euch an diese Erde ketten.

Nur diese Bindungen fesseln Euch. Euer Freiwerden bringt daher Euer Emporsteigen in die Sphären der Freude und Würdigung mit sich.

Gestutzte Flügel können wieder wachsen; gebrochene Stimmen eine Stärke und eine Schönheit gewinnen, wie sie sie vorher nie kannten. Eure Macht Anderen zu helfen wird bald ihre hohe Freude mit sich bringen, selbst dann, wenn es am Anfang scheint, als ob die Hilfe für Euch selbst zu spät käme, um Euch noch Freude bereiten zu können.

Euch, die Ihr abgearbeitet, verbraucht und milde scheinen mögt, durch Schmerz und Kummer erschöpft, – zu Euch sage ich «Siehe, ich mache alles neu». Und dieses Versprechen wird erfüllt werden. Nachdem ich Euch all die Jahre hindurch mit Zartheit umsorgt habe, spreche ich heute, meine Geliebten, leise und schonend, dicht und nahe in Eure ermüdeten und des Lärms überdrüssigen Ohren:

«Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.»

Strahlen des Sonnenlichts 22. August

Da Ihr Beide Euch danach gesehnt habt, Meine Welt zu retten, liess ich Euch die Schulung zukommen, die Euch zum Retten in Stand stellt.

Nehmt Ihr Beiden Eure Schmerzen und Leiden, Eure Schwierigkeiten und Mühsale täglich und bietet sie als Opfer für eine gequälte Seele, oder für ein Gebet an, das ganz besonders seine Beantwortung verdient.

So wird die Schönheit eines jeden Tages weiterleben, nachdem seine Not und Trübsal, seine Schwierigkeiten und Schmerzen schon längst vergessen sind.

Lernt von Meinem Leben des Leidens und Erduldens, wie dies Andere retten kann. Wenn Ihr einmal richtig gelernt habt, Euer Erdenleben so zu betrachten, dann werdet Ihr singen und jubeln in Eurer Pein. Selbst an Euren grauesten Tagen seht Ihr dann die leuchtenden Strahlen des Sonnenlichtes.

Der Gipfel 23. August

Schaut nicht auf die kleinen Versuchungen und Ärgernisse jeder Stunde des Tages. Schaut auf das grosse Endziel, zu dem sie alle hinleiten. Wenn Ihr beim Beklimmen eines Berges Eure Augen ausschliesslich auf jede steinige und schwierige Stelle geheftet haltet, und beim ganzen Aufstieg nichts anderes als dies sehen könnt, wie ermüdend, wie langweilig und wie nutzlos ist dann Eure ganze Anstrengung!

Wenn Ihr Euch aber vergegenwärtigt, dass jeder Schritt Euch näher zum Gipfel der Vollendung bringt, von wo aus das Herrlichste und das Schönste, was das Leben Euch bieten kann, sich zu Euren Füssen ausbreitet, dann wird Eure Bergbesteigung so ganz anders sein.

Erhabene, hehre Höhen 24. August

Ich bin Euer Befreier – vertraut völlig auf mich. Wisst, dass ich stets das Beste für Euch tue. Seid bereit und gewillig, um Meinen Willen in Erfüllung gehen zu lassen.

Wisst, dass bei mir alle Dinge möglich sind. Klammert Euch freudig an dieser Wahrheit fest.

Sagt es immer und immer wieder: «Alle Dinge sind möglich bei meinem Meister, meinem Herrn, meinem Freund.»

Wenn Ihr diese Wahrheit gänzlich in Euch aufgenommen habt und felsenfest an sie glaubt, dann ist sie die Leiter, auf welcher eine Seele aus dem tiefsten der Abgründe zu den erhabensten, hehren Höhen steigen kann.

Erschöpfung 25. August

Wer sucht, der wird finden. Noch nie hat Einer meine Gegenwart vergeblich gesucht. Noch nie hat Einer meine Hilfe vergeblich erbeten.

Eine Andeutung eines Verlangens – und mein Geist ist bereit, um aus meinem Vorrat das Verbrauchte wieder zu ergänzen, zu erneuern. Oft deuten Müdigkeit und Erschöpfung nicht auf das Fehlen des Geistes hin, sondern auf das Fehlen der richtigen Leitung des Geistes.

Viele Wunder währen nie gewirkt worden wegen körperlicher und geistiger Übermüdung meiner Diener, so dass ein sich-in-die-Stille-zurückziehen und das Aufgeben der täglichen Beschäftigung nötig wurde.

Wenn Euch mein Weg auch schmal erscheinen mag, doch führt er zum LEBEN, ins überreiche Leben. Folgt ihm. Er ist doch nicht so schmal, dass ich nicht noch neben Euch einhergehen könnte.

In solcher Begleitung seid Ihr nie zu einsam. Ein Weggefährte, der unendlich zart und liebevoll, aber auch unendlich stark und mächtig ist, begleitet Euch auf diesem Wege.

Unterwerft Euch den Prüfungen 26. August

Prüfungen und Schwierigkeiten können Euch über den Kopf zu wachsen scheinen. Sie werden aber durch meinen Willen gelenkt, und Mein Wille – so habt Ihr es mir selbst gesagt – ist Euer Wille.

Seht Ihr nicht ein, dass Ihr nicht vernichtet werden könnt? Von nun an beginnt ein neues Leben für Euch. Es liegt jetzt an Euch, in Mein Reich einzutreten, das ich für Euch vorbereitet habe.

Der Sonnenschein meiner Gegenwart fällt auf Eure Wege. Vertraut vollkommen und schreitet furchtlos vorwärts. Meine Gnade reicht für alle Eure Nöte aus.

Verwirrte Strangen 27. August

«Durch Stillsein und Hoffen werdet ihr stark sein.» Fühlt das gut an ... und vertraut mir.

Führe ich Euch nicht sicher und gewissenhaft? Wollt Ihr mir, Eurem Meister glauben, dass dies alles nur geschieht, um Eure Gebete in Erfüllung gehen zu lassen?

Erinnert Euch daran, dass ich, das höchste bestehende Wesen, alles weiss und alles beherrschen kann.

Unmittelbar nachdem Ihr Eure Angelegenheiten mit all' Euren Verwirrungen und Schwierigkeiten in meine Hände gelegt hattet, begann ich all die Disharmonie und Unordnung zu beseitigen, die verwirrten Strangen zu entwirren.

Ihr müsst davon überzeugt sein, dass ich Euch dabei nicht mehr Schmerzen verursachen werde, als ein Arzt, der mit Euch eine Kur vor hat und weiss, dass er sie durchführen kann, seinen Patienten dabei Schmerzen zufügen würde. Ich werde alles so schonend und behutsam als nur möglich tun.

Sagt mir, dass Ihr mir hierin vertraut.

Ununterbrochenes Dienen 28. August

Dienen ist das Gesetz des Himmels. Meine Engel gehorchen ihm fortwährend. «Sie dienen Ihm ohn' Unterlass» kann von Allen gesagt werden, die Mich lieben.

Mit dieser Liebe ist ein ununterbrochenes Dienen verbunden, sowohl in jeder Tätigkeit wie selbst im ruhig-, im stille-sein.

Betrachtet dies nicht als ein Endziel, sondern als den Beginn eines Neuen Lebens, das Ihr nur Meinem Dienste weiht.

Ein Leben voll Macht und Freude.

Haucht meinen Namen 29. August

Sprecht nur meinen Namen ganz leise aus.

Das ist zu vergleichen mit dem leichten Druck einer Kinderhand, der einen beantwortenden Gegendruck hervorruft, welcher das Vertrauen des Kindes stärkt und Furcht vertreibt.

Gebt, schenkt, opfert 30. August

Gebt mit beiden Händen! Fühlt, dass Ihr reich seid. Lasst für keinen kleinlichen Gedanken Raum in Eurem Herzen.

Von Eurer Liebe, Euren Gedanken, von allem, was Ihr besitzt, gebt und schenkt grosszügig.

Ihr seid Anhänger des grössten Schenkenden, den die Erde je gekannt hat. Gebt, schenkt und opfert von Eurer Zeit, Eurer Bequemlichkeit und Behaglichkeit, Eurer Ruhe, Eurem guten Ruf und Ruhm, Eurem heilenden Einfluss, Eurer Kraft, Eurer Sympathie, von all diesem und von noch viel mehr.

Lernt diese Aufgabe gut und Ihr werdet eine grosse Kraft werden, um Anderen zu helfen und mächtige Dinge zu tun.

Betet und entsagt 31. August

«Aber diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten.»

Ihr müsst ein Leben der Gemeinschaft mit mir und des Gebetes führen, wenn Ihr Andere retten wollt.

Nehmt meine Worte als ein Euch auferlegtes Gebot an: «Durch Beten und Fasten.»

Betet und beherrscht Euch selbst in der Entsagung, dann kann von Euch auf wunderbare Weise Gebrauch gemacht werden, um Andere zu retten und ihnen beizustehen.