I c h   r u f e   E u c h
 
O K T O B E R



Geheimnis des Wohlstandes 1. Oktober

«Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und keiner mehr.»

Haltet für Eure Erlösung nach keiner andern Quelle Ausschau. Schaut nur zu mir hin. Seht keine andere Stütze; blickt nur und wendet Euch nur zu mir hin, und Ihr werdet erlöst werden. Betrachtet mich als Euren alleinigen Helfer. Das ist das Geheimnis für Euren eigenen Wohlstand; und Ihr Eurerseits werdet wieder viele aus Armut und Not erretten.

Welche Gefahr Euch auch droht; schaut zu mir hin...
Wonach Euch auch verlangt und wessen Ihr bedürft für Euch selbst oder für Andere: schaut zu mir hin, wendet Euch an mich. Beansprucht alles aus meinen Vorratshäusern, bittet darum, verlangt es, fordert es.

Erinnert Euch daran, dass ich die Kinder Israels mit vom Himmel gesandtern Manna speise. Ich öffnete für sie einen Weg durch die Rote See. Ich führte sie durch die Wüste der Entbehrungen, Schwierigkeiten, Anstrengungen. Ich leitete sie in ein Land, in dem Milch und Honig flossen. Darum: vertraut Euch mir an, lasst Euch führen.

Jubelt und jauchzt! Dies sind Eure Tage der Wüstenwanderung. Fühlt Euch sicher und geborgen, denn Ihr werdet hingeleitet zu Eurem Kanaan des Überflusses.

Wahre Demut 2. Oktober

Wie leicht ist es, Euch zu führen und zu leiten, wenn Ihr meine Wünsche beantwortet! Schwierigkeiten im Leben entstehen nur dann, wenn Ihr oder diejenigen, welche Euch nahe stehen, versuchen, Eure oder ihre eigenen Wege zu gehen, und dem leichten Druck meiner führenden Hand widerstehen.

Bei Eurem Wollen Meines Willens solltet Ihr aber Freude-erfüllt sein, glücklich, diesen Willen ausführen zu dürfen.

«Die Sanftmütigen werden das Erdreich besitzen» sagte ich, und das bedeutet, dass sie andere Menschen leiten und die materiellen Kräfte der Erde besitzen werden.

Diese Erreichung des höchsten Besitzes ist das Ergebnis der gänzlichen Hingabe, Unterwerfung des eigenen Willens. Das war meine Bedeutung, der Inhalt des Wortes «sanftmütig».

Lebt daher so – gebt Euch völlig über, – und erreicht auf diese Weise das Höchste.


Gesegnete Zuversicht 3. Oktober

«Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird Ewige Stille und Sicherheit sein.»

Seid stille und wisset, dass ich Gott bin. Nur wenn Eure Seele diese tiefe Ruhe erlangt, kann wahres Werk vollbracht werden, und sind Geist, Seele und Körper stark genug, um etwas zu erringen und zu ertragen.

Der Friede ist das Ergebnis der Gerechtigkeit – des Lebens des Rechten Lebens, des Lebens mit Mir. Tiefe Stille und volle Zuversicht folgen ihm nach.

Zuversicht ist die Ruhe, die geboren wird aus einem bedingungslosen Vertrauen auf Mich, auf meine Versprechungen, auf meine Macht zu erretten und zu beschützen. Erringt Euch diese Ruhe und erhaltet sie Euch, was es auch kosten möge.

Bleibt in mir, lebt in mir, still, ruhig, zuversichtlich – in Frieden.


Alles, wonach Euch verlangt 4. Oktober

«Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.»

Meine Kinder, in diesem Verse hat mein Diener Jesaja von der wunderbaren Erleuchtung gesprochen, die denen zuteil wurde, welche Geist-geleitet waren.

Für diejenigen, welche mich nicht kennen, ist an mir nichts, das sie ansprechen oder anziehen könnte.

Für diejenigen aber, welche mich kennen, gibt es nichts, das sie noch mehr wünschen möchten. «Keine erhabenere Gestalt, in der sie Ihn begehren könnten.»

Oh, meine Kinder! Rückt ganz nahe zu mir heran. Seht mich, wie ich wirklich bin, damit Ihr allzeit die Freude haben mögt, in mir das Alles zu finden, wonach Ihr nur immer begehren möchtet. Die Erfüllung all' dessen, was Ihr in Eurem Herrn, Meister und Freund zu sehen verlangen könnt.


Kein Zufalls-Treffen 5. Oktober

«Und der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.»

Alle Eure Bewegungen, Euer Kommen und Gehen, alles wird durch mich gelenkt. Jeder Besuch ist durch mich gesegnet, jeder Gang durch mich vorgesehen. Ein Segen auf Allem, was Ihr tut, auf allen Euren Begegnungen, Euren Besprechungen.

Kein Zusammentreffen geschieht zufällig, sondern jedes ist durch mich geplant; jedes gesegnet.

Nicht nur gerade jetzt, in Eurer Stunde der Not, sondern von jetzt an für alle Ewigkeit.

Sich leiten lassen zu können durch den Geist, das ist die Probe der Sohn-schaft: «Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder» und wenn sie Kinder sind, dann sind sie auch Erben – Erben Gottes.

Welch eine Erbschaft! Erben – ohne die Gefahr, enterbt werden zu können: «Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf dass wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.»

Euer Leiden hat also seinen Sinn. Es ist ein Beweis der Sohn-schaft. Es führt zur Vervollkommnung des Charakters («zur Herrlichkeit erhoben werden») und auch zur Vereinigung mit mir, Eurem Gotte. Denkt und meditiert über diese begeisternde Aussicht, die sich Euch eröffnet.


Eine Kinderhand 6. Oktober

Ja, klammert Euch an mich an; Euer Vertrauen soll belohnt werden. Wisst Ihr wohl, was es bedeutet, eine kleine zutrauliche Hand in der Euren zu fühlen, zu wissen dass ein Kind auf Euch vertraut?

Lockt das nicht Eure Liebe und Euer Verlangen hervor, das Schutzlose zu beschirmen, zu umsorgen? Stellt Euch vor, was Mein Herz fühlt, wenn Ihr in Eurer Hilflosigkeit Euch zu mir wendet, Euch an mich klammert und nach meiner Liebe, meinem Schutze verlangt.

Würdet Ihr mit all' Euern Fehlern und Schwächen das Kind im Stiche lassen? Könnte Ich Euch im Stiche lassen? Wisset für immer und ewig, daß dies niemals möglich ist; wisset, dass Alles Gut ist. Ihr dürft nicht zweifeln. Ihr müsst Euch sicher fühlen.

Es gibt kein Wunder, das ich nicht wirken könnte; nichts, das ich nicht zustande brächte. Es gibt keine Rettung in elfter Stunde, die ich nicht verwirklichen könnte.


Verzagt nicht ob Eurer Schwäche 7. Oktober

Ja, ich kenne alle Eure Schwächen. Jedes Flehen um Gnade, jeden Seufzer der Erschöpfung, jede Bitte um Hilfe, jeden Schmerz über Misserfolg, jede, jede Schwäche.

Ich bin und bleibe bei und um Euch durch alles hin, bis zum Ende. Mein zärtlichstes Mitgefühl gehört Euch, wie auch meine Stärke für Euch da ist.

Freut Euch Eurer Schwäche, verzagt nicht, meine Kinder. Meine Stärke erreicht ihre Vollkraft in Eurer Schwäche. Während Ihr schwach seid, bin ich stark. Stark im Helfen, Heilen, Schützen.

Vertraut Euch mir an, meine Kinder. Ich weiss Alles; ich bin an Eurer Seite. Stark, mächtig, fähig zu erretten. Lehnt Euch an meine Liebe an und wisset, dass alles gut ist.


Die dunklen Augenblicke 8. Oktober

Habt mich so sehr lieb, dass nur schon der Gedanke an mich Euch mit Freude, mit Entzücken erfüllt, mit dem Glücksgefühl über Einen, der Euch nahe steht und Euch lieb hat.

Dieser Gedanke an mich ist Balsam für jeden Schmerz. Ihr werdet immer Genesung von allen körperlichen, seelischen und geistigen Leiden finden, wenn Ihr an mich denkt und mit mir sprecht.

Habt Ihr Zweifel und Furcht in Euren Herzen? Denkt dann an mich, sprecht mit mir. Statt der Zweifel und Furcht wird dann sanfte, frische Freude in Euer Herz, in Euer ganzes Wesen einströmen, die jede andere Freude der Welt bei weitem übertrifft.

Dies ist unfehlbar so, dies versagt nie. Zweifelt darum auch niemals. Habt Mut, Mut, und nochmals Mut. Fürchtet Euch vor nichts. Seid frohgestimmt, selbst in Euren dunkelsten Augenblicken.


Habt mich mehr lieb denn je zuvor 9. Oktober

Ich möchte Euch durch Bande der Liebe näher und immer näher zu mir ziehen. Mit der Liebe des Sünders für seinen Erlöser; des Geretteten für seinen Retter; der Schafe für den sorgenden, liebenden Hirten; des Kindes zu seinem Vater.

Es gibt so zahllose Bande der Liebe, um Euch an mich zu binden.

Jede Erfahrung in Eurem Leben, die Euch Freude oder Schmerz, Schwierigkeiten oder Erfolg, Mühsal oder Erleichterung, Gefahr oder Sicherheit bring stellt ihre besonderen Ansprüche an mich.

Jede dient dazu, um das Gebet «Lass mich Dich stets mehr und mehr lieben» zu beantworten.


Mehr-Arbeit 10. Oktober

Ich bin Euer Helfer. Am Ende Eures jetzigen Weges warten all' die Segnungen auf Euch. Vertraut daher auf mich und wisset, dass Ich Euch führe.

Tretet mit festem Schritt von Vertrauen auf mich in jeden neuen, unbekannten Tag hinein. Betrachtet jede Pflicht und jede Unterbrechung Eurer Arbeit als durch mich vorgesehen.

Ihr seid meine Diener. Dient mir denn auch so schlicht, frohgemut und gerne, wie Ihr erwartet, dass Andere Euch dienen sollen.

Tadelt Ihr einen Diener, der Mehr-Arbeit scheut, und sich beschwert, wenn er von einer Arbeit weggerufen wird, um eine andere, weniger angenehme zu verrichten? Fühlt Ihr Euch schlecht bedient durch so jemand?

Was sollte ich denn erst sagen? Dient Ihr mir nicht oft gerade auf diese Weise? Überdenkt dies einmal. Nehmt es Euch zu Herzen und betrachtet Euer Tagewerk in diesen Lichte.


Schande und Not 11. Oktober

«Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.»

«Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.»

«Welche auf ihn sehen, die werden erquickt und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden.»

Seht, meine Kinder, selbst in der höchsten Not ist das Lobpreisen der erste Schritt. Noch bevor Ihr in Eurer Not schreit, lobt erst Gott den Herrn, selbst wenn die Schwierigkeiten Euch zu überwältigen scheinen.

Das ist meine göttliche Reihenfolge der Schritte. Beobachtet sie immer genau. Sucht in Eurer grössten Not bis Ihr etwas findet, wofür Ihr Gott Euren Dank bezeugen könnt. Preiset dann und danket.

Damit habt Ihr dann die Verbindungsleine gelegt zwischen Euch und mir. Lasst dann längs dieser Leine Euren Notschrei folgen.

So werdet Ihr finden, wie ich den mir zufallenden Teil erfülle, und die Rettung wird folgen. Oh, Glück des Herzens! Wie werdet Ihr erleichtert sein, nun die Last von Euch genommen ist, nachdem Ihr zu mir her geschaut habt.

Auch von der Schande und Not werdet Ihr befreit werden. Das ist jedoch immer erst der zweite Schritt. Zuerst müsst Ihr Mir Recht widerfahren lassen, danach werden auch Eure Rechte und Ehren in den Augen der Menschen wiederhergestellt werden.


Ihr seid meine Freunde 12. Oktober

«Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten.»

Denkt immer daran, dass gerade so, wie Ihr Gott für mich dankt, ich Gott danke für Euch als Seiner Gabe an mich. In jener meiner Sterbestunde auf Erden zitterte eine hohe Freude durch allen Todesschmerz hin: Der Gedanke an die Seelen, die mir vom Vater gegeben worden waren, und die mein Wort gehalten hatten.

Sie hatten damals noch nicht die grossen Taten ausgeführt, die sie später für mich und in meinem Namen vollbrachten. Sie haben aber meine Lehre in die einfachsten Handlungen umgesetzt und waren nicht nur blosse Zuhörer gewesen. Gerade in ihrem täglichen Mühen, in ihrem täglichen Tun und Lassen haben sie mir mein Wort gehalten.

Ihr, auch Ihr könnt meinem Herzen durch getreuen Dienst Freude bereiten. Dient gewissenhaft in den kleinen Dingen. Seid getreu.

Vollbringt Eure kleinen Aufgaben für mich.


Die Kunst des Bildhauers 13. Oktober

«Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben.»
«Herr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen.»

Auf dem Wege des Lobpreisens, wie ich es Euch schon sagte. Ja wahrlich, ich will Eurem Unglauben helfen und Euch in Antwort auf Eure Gebete solch einen grossen Glauben schenken, solch einen stets grösser werdenden Glauben, dass Euch beim täglichen Zurückschauen von Eurer neuen, höheren Warte aus Euer gestriger Glaube beinahe als Unglaube vorkommt.

Die Schönheit meines Reiches besteht in seinem Wachsen. In diesem Reiche geht es immer vorwärts, ist es ein Fortschreiten von Stärke zu Stärke, von Ruhm zu Ruhm. Tretet ein in mein Reich und gehört ihm an, dann kennt Ihr keinen Stillstand. Ewiges Leben, überreiches Leben, ist allen versprochen, die in und von ihm sind.

Da gibt es keine durch Misserfolge und Schwächen verlorene Zeit. Betrachtet die Lehren, die Ihr aus all dem gezogen habt, als die Sprossen einer Leiter. Steigt über sie hinauf und lasst danach alle Gedanken darüber fahren, woraus diese Sprossen bestanden haben, ob aus Freude oder Leid, Misserfolg oder Erfolg, Wunden oder Balsam, – was tut es dazu, meine Kinder, solange sie nur ihren Dienst getan haben.

Nehmt noch eine andere Lehre in Euch auf: Wenn der Bildhauer einen ungeeigneten Marmorblock findet, dann legt er ihn zur Seite. Da der Block noch nicht behauen ist, könnte er sich selbst als vollkommen und fehlerfrei halten und voll Zorn auf den Marmorblock sein, aus dem der Bildhauer durch sein Behauen und Formen ein vollendetes Kunstwerk schafft. Lernt hieraus, meine Kinder, eine Lehre für Euer Leben. –


Das Opfer 14. Oktober

«Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.»
«Wir haben ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.»

Ich bin Gottes Lamm. Bürdet mir Eure Sünden, Eure Fehlschläge, Eure Schwächen auf. Mein Opfer hat für alle gebüsst, Ersatz geleistet. Ich bin der Mittler zwischen Gott und Mensch, Ich, der Mensch Christus Jesus.

Verweilt nicht beim Vergangenen, grübelt nicht über das, was vorbei ist. Damit macht Ihr mein ganzes Opfer zunichte.

Nein! Seid Euch davon bewusst, dass Ihr in mir alles habt: die völlige Vergebung, den vollkommenen Gefährten, die vollständige Heilung aller Gebresten.


Fühlt Euch im Überfluss 15. Oktober

Verbringt Euer Leben an meinem geheimen Orte. Dort werdet Ihr die vollste Genugtuung spüren. Ihr müsst Euch umgeben vom Überflusse fühlen. Die Vorratshäuser Gottes sind zum Bersten voll. Ihr müsst dieses Bild in Eurem Geiste vor Euch sehen, davon ganz sicher und überzeugt sein, bevor Ihr es in materieller Form verwirklichen könnt.

Denkt Gedanken der Fülle. Seht Euch selbst als Töchter eines Königs. Ich riet Euch das früher schon an. Wünscht Überfluss für Euch selbst und für Alle, für die Ihr sorgt und denen Ihr helfen möchtet.


Der gefangene Gott 16. Oktober

«Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.»

Ja! Rühmet und preiset! In demselben Augenblick wird sogar unter den allerschwierigsten Umständen Euer Schmerz in Freude, Euer Verdruss in Lob verkehrt, verändern sich die äusseren Umstände von Unordnung zu Ordnung, von Chaos zu Regelmass und Ruhe.

Alle Veränderungen müssen aber ihren Anfang in Euch selbst nehmen. Wie beschränkt auch Eure Lage sein möge, wie wenig Ihr vielleicht auch dazu im Stande seid, geldliche Angelegenheiten zu regeln, doch könnt Ihr nimmer den Blick auf Euch selbst richten und trachten, das recht zu setzen, was Ihr in Unordnung entdeckt.

So wie alle Veränderung sich von innen heraus entwickelt, werdet Ihr stets finden, dass auch das Äussere der Besserung teilhaft wurde, da Ihr durch Euer Tun die in Euch gefangen gehaltene Gottes-Kraft frei setzt.

Sobald diese Kraft einmal in Tätigkeit getreten ist, wird sie unmittelbar Wunder wirken. Dann wahrlich wird Euer Trauern sich in Freude verkehren.


Glaubens-Vision 17. Oktober

Wendet Eure Augen mir zu, um mich zu betrachten; wendet Eure Blicke ab von trostlosen Umgebungen, von Dingen, die der Schönheit ermangeln, von Unzulänglichkeiten in Euch selbst und rund um Euch herum. Dann werdet Ihr, die Ihr die Glaubens-Vision habt, Alles in mir sehen, was Ihr Euch nur vorstellen und wünschen könntet.

Bewahrt in Eurer Unruhe meine Ruhe, meine Stille, in Eurer Ungeduld meine unverlierbare Geduld, in Eurem Mangel und in Eurer Begrenzung meine Vollkommenheit.

Wenn Ihr viel zu mir her seht, werdet Ihr mir so sehr ähnlich werden, dass die Leute auch zu Euch sagen werden, Ihr seid mit Jesus zusammen gewesen.

Wenn Ihr Euch mir ähnlich entwickelt, dann werdet Ihr auch im Stande sein, dasselbe zu tun, was ich tue, und «Ihr werdet grössere Werke als diese tun, denn ich gehe zum Vater».

Von meinem dortigen Aufenthaltsorte aus kann ich Euch, durch keine der menschlichen Beschränkungen behindert, mit der alles überwindenden, alle Wunder wirkenden Macht Eures göttlichen Bruders und Verbündeten ausstatten.


Verlassenheit 18. Oktober

«Und die Jünger verliessen ihn alle, und flohen.»

Durch all die Jahrhunderte hin habe ich solche einfache Handlungen wie standhafte Verehrung, Gehorsamkeit unter schwierigen Umständen und dienende Liebe, als ein Sühnopfer angenommen für dieses Im-Stiche-Lassen, das Ihr mich als Mensch auf Erden erleiden liesset.

Doch, – wie konnte ich, dem das grosse Verlangen des Vaters um zu retten, zu erlösen, so überdeutlich war, wie auch seine Verschmähung durch die Menschen, das Missverstehen seines Geistes, seiner Absichten, – wie hätte ich mir vorstellen können, dass ich nicht auch das Gefühl des Verlassen- und Verstossenwerdens kennen lernen musste?

Meine Kinder, entnehmt diesen Worten diese Lehren: Lernt als erstes dieses, dass ich weiss, was Einsamkeit und Im-Stich-Gelassen-Werden heisst. Lernt daraus, dass jede Handlung, die Ihr in Treue zu mir und im vollen Glauben an mich ausführt, Trost bedeutet für mein Herz. Lernt auch daraus, dass ich gerade diesen Abtrünnigen den Auftrag gab, meine Botschaft der Menschheit zu verkünden. Diesen Fahnenflüchtigen, diesen ängstlich um ihr irdisch Leben Besorgten übertrug ich meine Macht und Kraft zu heilen und zum Leben zu erwecken.

Irdische Erfolge sind es nicht, die ich für das grosse Werk meines Reiches benötige. «Sie alle verliessen ihn und flohen.» Entnehmt daraus mein Begreifen und mein Entschuldigen der menschlichen Schwäche und Hinfälligkeit. Erst durch seine Fehlschläge lernt der Mensch die wahre Demut. Und es sind nur die Demütigen, «Die Sanftmütigen, welche das Erdreich besitzen werden».


Vernehmt meine Antwort 19. Oktober

«Herr, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen.»

Der Schrei der Menschenseele bleibt nie ungehört. Es gibt das nicht, dass Gott den Ruf nicht hört, wohl aber, dass der Mensch die Antwort nicht vernimmt.

Gleich so wie Teile einer Maschine gebaut werden, um aufs genaueste in einander zu passen und in abgestimmtem Einklang mit einander zu arbeiten, so verhält es sich auch mit dem menschlichen Notschrei und Gottes Antwort darauf.

Aber der Mensch betrachtet diesen Ruf, wie wenn er etwas ganz für sich selbst stehendes wäre, gehört zu werden oder vielleicht auch nicht, so wie es Gott beliebe, und vergegenwärtigt sich dabei nicht im Entferntesten, dass die Antwort schon seit Ewigkeit da und bereit war, und nur auf den Ruf wartete.

Nur des Menschen Versagen im wachsamen Achtgeben, im sorgfältigen Horchen liess ihn die Antwort nicht vernehmen, wodurch ihm Rettung und Hilfe entging.


Keine Last drückt 20. Oktober

«Es geschehe, wie du uns gesagt hast.»

Die einfache Annahme meines Willens, das ist der Schlüssel zur göttlichen Offenbarung. Daraus entsteht beides: Heiligkeit und Glückseligkeit. Der Weg bis zum Kreuze ist vielleicht ein Schmerzensweg, aber am Fusse des Kreuzes werden alle Sündenlast und alle irdischen Begehren abgelegt.

Das Joch der Annahme meines Vaters Willens in allen Dingen ist den Schultern meiner Diener angepasst und vom Augenblicke dieser Annahme an drückt und schmerzt keine Last mehr.

Aber nicht nur in den grossen Entscheidungen Eures Lebens sollt Ihr meinen Willen als den alleinigen annehmen und willkommen heissen. Versucht in jeder Veränderung, Unterbrechung, in jeder Aufgabe, die sich Euch stellt, wie klein sie auch sei, dieselbe Erfüllung des Gottesplanes zu sehen.

Nehmt sie ohne Widerrede an und dankt dafür. Tut dies solange, bis es eine Gewohnheit wird, und die daraus entstehende Freude wird Euer Leben verklären und umgestalten.


Ein Liebesfest 21. Oktober

«Siehe, ich stehe vor der Türe und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Türe auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir.»

Seht, meine Kinder, das Klopfen beruht nicht auf einem Verdienste Eurer selbst, – obschon es als Antwort dem Verlangen Eures Herzens nach mir entspringt.

Bleibt, oh bleibt gespannt horchen: «So jemand meine Stimme hören wird.» Auch das ist wiederum nicht Euer besonderes Verdienst; es ist nur das Hinneigen des Ohres, um meinen Ton aufzufangen, um den Laut meines leisen Klopfens zu hören.

So höret denn: «So jemand meine Stimme hören wird und die Tühre auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir.»

Welch ein Fest! Ihr stellt Euch vor, wie herrlich es gewesen wäre, wenn Ihr beim Hochzeitsfest zu Kana in Galiläa hättet dabei sein können, oder einer meiner Jünger im oberen Saal gewesen wärt, der mit mir zum letzten Abendmahle ansass, oder einer der Beiden zu Emmaus, oder schliesslich einer der wenigen, für welche ich das Fest am Seeufer bereitete!

Aber ach! Bei all diesen durch Gott vorbereiteten und in Seiner Gegenwart gefeierten Festen hättet Ihr nicht das Entzücken erleben können, die Verzückung, die sich Euch mitteilt, wenn Ihr mein Klopfen und meine Stimme hört, und beim Öffnen der Türe mich zu meinem Feste willkommen heisset.

Ein Fest der innigsten Gemeinschaft, ein Fest göttlicher Stärkung, ein wahres Liebesfest.


Baut Euer Heim 22. Oktober

Ihr baut Euch ein unerschütterliches Vertrauen auf. Sorgt nun auch noch für die ruhigen Plätze, wo Eure Seele stille sein kann. Erfüllt sie mit allem, was harmonisch und gut, schön und immerwährend ist.

Baut Euch Euer geistiges Heim jetzt schon, und die Wartezeit wird gut angewandt sein.


Der Opferhügel 23. Oktober

Ihr müsst bis ans letzte Ende vertrauen. Ihr müsst bereit sein, Euren Glauben bis zur allerletzten Stunde aufrecht zu erhalten.

Ihr müsst wissen, selbst dann, wenn Ihr nicht sehen könnt,... Ihr müsst bereit sein, wie mein Diener Abraham, den Opferhügel selbst zu besteigen, meine Gebote bis zum alleräussersten getreu zu befolgen, bis zu dem Augenblicke, da Ihr meine Befreiung, meine Erlösung erfahrt.

Diese letzte, äusserste Probe müssen Alle durchmachen, die im Vertrauen wandeln. Ihr müsst Euch auf mich allein verlassen.

Schaut nicht aus nach irgend einem andern Arme, nach irgend einer andern Stütze. Verlasst Euch allein auf die geistigen Kräfte des Unsichtbaren, nicht auf diejenigen, welche Ihr sehen könnt. Vertraut vollkommen und fürchtet Euch nicht.


Salz der Erde 24. Oktober

«So wollen wir singen und loben deine Macht»

Ja! «Geschützt durch die Macht des Herrn», das ist ein Versprechen und eine Versicherung, die Freude und das Schönste für die gläubige Seele in sich birgt.

Der Schutz, der Sicherheit und Geborgenheit bedeutet, ist wunderbar. Es gibt aber auch einen Schutz, der das Leben, die Frische und Reinheit verbürgt, und sie «unverdorben durch die Welt erhält». Und schliesslich gibt es auch noch einen Schutz, dessen ich die versichere, von denen ich als dem Salz der Erde spreche.

«Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man's salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, denn dass man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.»

Nur durch den allerengsten Anschluss an mich kann diese schützende Kraft verwirklicht werden; die Kraft, welche das Salz ganz frisch und stark erhält, und auch den Teil der Welt vor Verderb bewahrt, in den ich es gebe.

Welch ein Auftrag, welch eine Arbeit! Diesmal nicht so sehr durch angespannte Tätigkeit zu vollbringen, sondern ganz einfach durch sein Da-Sein, seine Beschaffenheit und Art.


Keine Arbeitslosigkeit 25. Oktober

Die Art und Weise, wie das Materielle, das Zeitliche gemeistert werden kann, die alle meine Schüler kennen sollten, wird geübt und erlernt durch die Überwindung der Wünsche des eigenen Körpers, der tierischen Eigenliebe in jedem von Euch selbst.

Bemüht Euch daher, alle diese Eigenschaften beherrschen zu lernen, und nehmt dies als mein ganz bestimmtes Gebot entgegen.

Wenn es unter schwierigen Umständen nötig wird, dass eine gewisse irdische Macht, wie etwa Geld, vorhanden sein sollte, trachtet dann täglich mehr und mehr diese Selbstbeherrschung zu erlangen, und Ihr werdet sicherlich, – selbst wenn Ihr es vielleicht nicht direkt seht – auch den Sieg über die zeitlichen Kräfte und Mächte erringen.

Arbeitslosigkeit wäre unmöglich, wenn die Menschen sich dieser Tatsachen bewusst wären.

Wenn Einer keine Arbeit hat, lasst ihn dann sich selbst zu einer alles besiegenden Kraft entwickeln, wobei er mit der Überwindung allen Übels bei sich selbst beginnt, und dann in sich stets weitenden Kreisen alles Üble in seiner Familie, in seinem Hause, und in der weiteren Umgebung besiegt. Auf diese Weise wird er eine Macht geworden sein, die benötigt wird und benutzt werden muss.

Es gibt keine leeren Stunden in meinem Reiche. Wartezeiten könnten als Perioden der Untätigkeit erscheinen, soweit es die äussere Welt angeht. Aber sie können, und sollten Perioden grosser Aktivität des inneren Lebens und der nächst-angrenzenden materiellen Ebenen sein.


Abtrünnige 26. Oktober

Ihr müsst bedingungslos glauben. Meine Liebe erträgt nichts, das weniger als dies wäre. Ich wurde so oft «geschlagen im Hause derer, die mich lieben». Glaubt Ihr, das Bespeien und Verspotten durch meine Feinde, ihr Verhöhnen und Verschmähen habe mir wehe getan? Nein! Gewiss nicht!

«Sie alle verliessen ihn, und flohen.» «Ich kenne den Menschen nicht.» Das hat tiefe Wunden geschlagen.

So ist es auch heute noch: Nicht der Unglaube meiner Feinde schmerzt mich, sondern dass meine Freunde, die mich lieben und kennen, nicht den ganzen Weg mit mir gehen können, und an meiner Macht zweifeln, dass ich alles vollbringen werde, was ich gesagt habe.


Tage des Eroberns 27. Oktober

Ich sehe auf Eure liebevollen Bemühungen und Anstrengungen, nicht auf Eure Fehler und Unvollkommenheiten. Ich sehe auf das durch Euch Erreichte in Eurem Kampf mit Euch selbst. Und ich betrachte es als einen Sieg, einen glücklichen Sieg.

Ich vergleiche Euer Tun nicht mit dem schweren, kühnen Streit meiner grossen Heiligen.

Für Euch ist es ein Sieg, und die Engel jauchzen, zusammen mit Euren Lieben, wie über jede errungene Eroberung, die im Himmel erkannt und bejubelt wird.

Meine Kinder, beschaut die Tage solcher Anstrengung all' Eurer Kräfte als besonders gesegnete Tage.


Frohe Überraschungen 28. Oktober

Beugt Euch meinem Willen nicht wie einer, der sich darin ergibt, von einem harten Schlage getroffen zu werden, oder eine unabänderliche Entscheidung annehmen zu müssen.

Beugt Euch wie ein Kind sich beugend ergibt, in der Vorfreude einer frohen Überraschung, die für es bereitet wird durch einen, der es lieb hat.

Beugt Euch in diesem Sinne, und wartet frohgemut auf das in Liebe gesprochene Wort, das Euch erlaubt, den Kopf wieder zu erheben, um die Herrlichkeit, die Freude und das Wunder Eurer Überraschung zu erblicken.


Lasst Geld ausser Betracht 29. Oktober

Beurteilt nie den Erfolg nach dem geldlichen Gewinn. Das ist nicht im Sinne meines Reiches. Euer Erfolg wird gemessen an dem Masse meines Willens und Geistes, den Ihr Eurer Umgebung offenbart habt.

Euer Erfolg wird gemessen an dem Masse meines Willens, den die Umwelt in Eurem Leben zur Entfaltung und Wirkung kommen sieht.


Die schwerste Aufgabe 30. Oktober

Wartet und Ihr werdet die Freude derjenigen erleben, die in vertrauensvoller Ruhe abwarten können, im Wissen, dass alles gut und richtig ist. Die letzte und die schwerste Lektion ist die des Wartens. Also wartet dann.

Ich hätte heute abend beinahe gesagt: «Vergebt mir, Kinder, wenn ich es zulasse, dass diese Extra-Last auch noch auf Euch ruht, sei es auch nur für so kurze Zeit.»

Ich möchte gerne, dass Ihr deutlich wisst, wie vom selben Augenblicke an, da Ihr Alles in meine Hände legtet, und bei niemand anders mehr Hilfe suchtet, wie ich vom selben Augenblicke an den kürzest möglichen Weg gewählt habe, um Eure Erlösung, Eure Befreiung zustande zu bringen.

Da gibt es so unendlich vieles, das Euch gelehrt werden musste – damit zukünftiges Unheil vermieden werde. Aber der Freund, mit dem Ihr nun am Grabe Eurer Misserfolge, Eures gestorbenen Ehrgeizes, Eurer aufgegebenen Wünsche steht, dieser Freund ist ein Freund für allzeit.

Benutzt diese Wartezeit, um Eure Freundschaft mit mir noch fester zu gestalten, und Euer Wissen über mich noch zu vertiefen.


Nochmals die Stimme 31. Oktober

«Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.»

Ja, mein Wort, die Heilige Schrift. Lest sie immer wieder, studiert sie, nehmt sie in Euer Herz auf, benützt sie wie Ihr eine Leuchte braucht, um Eure Schritte zu lenken.

Aber bedenkt, meine Kinder, mein Wort ist noch viel mehr als nur das. Es ist die Stimme, die zu Eurem Herzen spricht, das innere Bewusstsein, das Euch von mir erzählt.

Es ist die Stimme, die so innig und vertraut, so persönlich in dieser geheiligten Abendstunde mit Euch spricht. Ja, sie ist sogar noch viel mehr als das: Ich bin es selbst, Euer Herr und Freund.

«Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.»
Wahrlich, eine Leuchte auf Eure Füsse, ein Licht auf Eurem Wege.