Ehemaliger
Eintrag in MEYERS
LEXIKON ONLINE
vom 27. Februar 2007
(umstritten
und inzwischen gelöscht):
Evangelienharmonie,
eine aus den vier Evangelien zusammengestellte einheitliche
Darstellung des Lebens und Wirkens Jesu, die die
Widersprüche in den Aussagen der einzelnen Evangelien
zu glätten versucht.
Älteste Evangelienharmonie ist das Diatessaron
des Tatian (um 170). Evangelienharmonien genannte freie Nachgestaltungen
des Lebens Jesu sind das althochdeutsche Epos des Mönchs Otfried
von Weißenburg und der altsächsische Heliand
(beide 9. Jahrhundert).
Für
die moderne
Bibelwissenschaft ist solch eine
Harmonisierung
allerdings nicht
möglich, da die Evangelien in erster Linie nicht
historische Lebensbeschreibungen
Jesu sind, sondern in unterschiedlichen
Umfeldern entstandene
Zeugnisse früher Christen über die
Grundlagen ihres Glaubens.
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